Noch sei nichts passiert, hieß es Sonntagnachmittag bei einem Rundruf unter Kärntens Erwerbsobstbauern. Entweder weil, wie beispielsweise im Lavanttal, die Nächte kaum Frost gebracht haben. Oder aber, weil sie wie im Raum Klagenfurt und Villach rechtzeitig Vorkehrungen getroffen haben.
Erstmals Frostkerzen angezündet
So zündete Manfred Reautschnig in der Nacht auf Sonntag erstmals seine 500 Frostkerzen an, die er im Obstgarten aufgestellt hatte: „Wir haben jetzt schon die dritte Nacht stündlich kontrolliert, wie die Temperatur verläuft. Und so um 2.00 Uhr in der Nacht hatte es genau null Grad. Da habe ich sofort Alarm geschlagen und meine Leute zusammengetrommelt. Dann sind wir hinausgegangen und haben die Kerzen angezündet, um Frostschäden zu vermeiden.“ Die Frostkerzen ließ er bis 7.30 Uhr brennen. Und auch die kommenden Nächte bis zur Wochenmitte werden für den Obstbauern herausfordernd.
Frostberegnung schützt Blüten
In Landskron bei Villach kämpft Hans Innerhofer schon seit der vergangenen Woche gegen die tiefen Temperaturen. Bereits in der Nacht auf Mittwoch nahm der gebürtige Südtiroler seine Frostberegnung, die er vor fünf Jahren in seiner drei Hektar großen Obstplantage installiert hatte, erstmals in Betrieb: „Dadurch, dass das Wasser auf der Blüte gefriert, entsteht Wärme. Und diese kleine Kalorienwärme reicht aus, um die Blüte zu schützen. Wir haben zwei Thermometer. Einer taucht mit einem Docht ins Wasser. Bei null Grad muss die Frostberegnung eingeschaltet werden.“
Ausgeschaltet wird sie erst dann, wenn es wieder Plusgrade gibt, so Innerhofer. Damit können die Obstblüten theoretisch bis zu einer Temperatur von minus zehn Grad vor dem Erfrieren geschützt werden.