Frostkerze
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Wetter

„Frostkerzen“ sollen Ernte retten

Die Kälte und die Vorhersagen für die nächsten Tage lassen viele Obstbauern in Kärnten um ihre Ernte bangen. Sollten die Temperaturen tatsächlich unter den Gefrierpunkt fallen, könnte dies katastrophale Folgen haben. In Niederdorf bei Klagenfurt versuchen die Bauern, ihre Ernte mit „Frostkerzen“ zu schützen.

Aufgrund der bisher überdurchschnittlich hohen Temperaturen veränderte sich der Reifezyklus der Früchte. So ist das Obst in diesem Jahr auch auf dem Rabahof ca. 14 Tage früher dran. „Die Äpfel stehen in Vollblüte, die Kirschen sind im Abblühen, aber trotzdem sehr empfindlich“, sagte Obstbauer Manfred Reautschnig.

Frostkerzen

Jetzt befürchtet er, dass es auch in der Nacht zu Frost kommt. Werden die Pflanzen nicht geschützt, drohen Ernteausfälle. In diesem Fall würden sie Tausende Kilo Obst betreffen.

500 „Frostkerzen“ aufgestellt

Um seine Pflanzen zu schützen, verteilen Reautschnig und seine Helfer 500 mit Paraffin gefüllte Eimer auf seiner eineinhalb Hektar großen Anbaufläche. „Ich mache es jetzt vorsichtshalber, dass ich auf 500 Kübel gehe. Das heißt, ich kriege dort ungefähr eine Temperaturerhöhung von drei bis vier Grad, maximal fünf Grad zusammen und da habe ich noch eine gewisse Sicherheit.“

Frostkerzen
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500 „Frostkerzen“ wurden aufgestellt

Durch diese Temperaturerhöhung könne man die Pflanzen vor dem Frost schützen. „Da muss man natürlich die ganze Nacht oder laufend schauen, dass die Kübel nicht ausgehen. Wichtig wäre, dass kein Wind ist in der Nacht, aber das war meistens die letzten Jahre zum Glück nicht der Fall“, so Reautschnig.

Früchte mit Finger überprüfen

Der Obstbauer überprüft regelmäßig, wie es mit den Früchten aussieht. Solange die Früchte noch grün sind, ist alles in Ordnung. „wenn es in der Mitte bräunlich wird bei der Kirsche oder beim Apfel überhaupt die Frucht bräunlich ist, dann ist es vorbei.“

Als Hobbygärtner könne man seine Pflanzen auch mit Holz oder Strohballen schützen. „Man kann es ja theoretisch mit ein bisschen Holz machen. Je nach Situation hat man es früher auch mit Strohballen gemacht, in den alten Weingärten zum Beispiel hat man sich da noch damit beholfen. Man kann es aber auch zudecken, wenn man nicht so viele Bäume hat“, so Reautschnig.

Obstbauer Manfred Reautschnig
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Obstbauer Manfred Reautschnig

Nun bleibt nur zu hoffen, dass die schlimmsten Befürchtungen nicht eintreffen und die kommenden Nächte frostfrei bleiben.