Das Fernheizwerk von Weißenstein
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Chronik

Interessenten für Biomasse Weißenstein

Nach der Pleite des Biomasseheizwerks Weißenstein ist noch nicht klar, wie die betroffenen Kunden künftig mit Fernwärme versorgt werden sollen. Derzeit müssen sie mit Elektro-Strahlern heizen. Nach einem Informationsabend steht zumindest fest, dass es bereits Interessenten für das Heizwerk gibt.

Alles dreht sich um die Frage, wie es mit dem Biomasseheizwerk weitergeht. Der Kessel ist kaputt, etwas mehr als 400.000 Euro müssten für die Erneuerung aufgebracht werden. Masseverwalter Gernot Götz ist nach dem Informationsabend im Kulturhaus zuversichtlich, dass schon bald eine Lösung ausgearbeitet werden kann: „Vom Betreiber konnte dargelegt werden, dass er von Reparaturen überrascht wurde und das zur Insolvenz geführt hat. Jetzt muss man schauen, gibt es jemanden, der Interesse hat, dieses Kraftwerk zu betreiben und auch die Liegenschaften kauft.“

Interessent: „Kann nur mehr vorwärts gehen“

Es hätten sich schon regionale und auch überregionale Betriebe als Interessenten gemeldet. Einer dieser Interessenten ist Johann Hafner von der Regionalwärmegruppe in Kärnten. Er sagte, jene, die vor 30 Jahren mit den ersten dezentralen Biomasseheizwerken begonnen hätten, seien Pioniere gewesen, daher müsse man auch das Geleistete in den Vordergrund stellen.

Nach dem Totalschaden der Anlage in Weißenstein könne es jetzt nur mehr vorwärts gehen: „Seit wir in der Branche tätig sind, haben wir schon viel Lehrgeld gezahlt. Ich denke, wir erkennen schon, auf was kommt es an und wie kann man so ein Projekt doch noch vielleicht hinbekommen. Man muss sich das Projekt selbst anschauen und vielleicht ist es auch notwendig, alles komplett neu aufzusetzen, vielleicht muss auch eine neue Infrastruktur errichtet werden.“

Zukunft Biomassewerk Weissenstein

Weiterer Informationsabend in zwei Wochen

Johann Hafner betreibt 26 Bioenergie-Zentralen und Heizwerke für knapp 1.000 Kunden in Kärnten. Jetzt gelte es, sich einen Überblick über die wirtschaftlichen Kennzahlen zu verschaffen, denn die Technologie habe große Sprünge gemacht, längst schon könnten solche Heizwerke mit Hilfe künstlicher Intelligenz gesteuert werden: „Ich glaube, im Vordergrund steht immer die humanitäre, wirkliche Hilfe, die Wärmeversorgung. Wir sind uns der großen Verantwortung bewusst. Und wir werden sicher, wenn wir helfen können als Unternehmen, der Gemeinde zur Seite stehen. Wir müssen die kompletten wirtschaftlichen Parameter erfahren, um einzuschätzen, wie man die Anlage sinnvoll zukünftig betreiben kann.“

In zwei Wochen hat Masseverwalter Gernot Götz einen weiteren Bürgerinformationsabend anvisiert, um nach der Pleite über die aktuelle Entwicklung der Biowärme Weißenstein zu berichten. Bei einer Übernahme ist jedoch fraglich, ob die Fernwärmetarife für die Kunden auf demselben Niveau bleiben oder doch angehoben werden, aufgrund der anstehenden Investitionen.