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Chronik

Gutachten: Buberlemoos soll verseucht sein

Zum Buberlemoos in Pörtschach ist im März bekanntgeworden, dass die Feuchtfläche laut einem Naturschutzgutachten des Landes zum örtlichen Naturdenkmal ernannt werden soll. Nun legen die Eigentümer ein neues Gutachten vor. Es geht um alte, illegale Anschüttungen und kontaminiertes Grundwasser. Bebauungspläne gebe es keine, so die Eigentümer.

Dem ORF Kärnten liegt eine Kurzfassung des Gutachtens der Salzburger GWU GmbH im Auftrag der Eigentümergemeinschaft vor. Demnach sollen im Buberlemoos, bzw. auf der Roseneck-Halbinsel 40.000 Tonnen grobblockiges Material lagern, darunter Glas, Metall, Kunststoff, Holz, Asphalt, Teer und Bauschutt. Es gebe markante Überschreitungen bei Kohlenwasserstoffen, polyzyklischen Aromaten und Ammonium heißt es weiter.

Diese Überschreitungen seien in 40 Prozent der untersuchten Abfallproben dokumentiert worden. Auch in der Analyse von drei Grundwasserproben seien erhebliche Überschreitungen nachweisbar. Neben den bereits genannten Stoffen auch für Naphtalen, PAK 15 und Arsen, was auf Erdölprodukte und häusliche Abwässer hindeuten würde.

Immobilienpläne weisen die Eigentümer zurück.

Eigentümersprecher: „Gefahr in Verzug“

Die Grenzwertüberschreitung bei Arsen, laut Gutachten um das 18-Fache des Prüfwertes, könnte allerdings auch geologischer Natur sein, sagen Experten des Landes. Dazu sagte der Sprecher der Eigentümergemeinschaft, Gerhard Seifried: „Wir sprechen hier von Überschreitungen der entsprechenden Prüfwerte vom bis zu 57-fachen, wie Ammonium, Naphthalin oder Arsen. Auch sämtlich aus dem Grundwasser gezogenen Werte zeigen beträchtliche Überschreitungen, da ist mit Sicherheit Gefahr in Verzug.“

Gutachten spricht von illegalen Abfällen

Wörtlich heißt es im Kurz-Gutachten der GWU GmbH: „Die angetroffenen illegal gelagerten Abfälle bilden aufgrund der unmittelbaren Nähe auch ein Risiko für die Wasserqualität des Wörthersees“.

Bis dato liegen hierzu allerdings keine Daten vor, auch von den Salzburger Gutachtern wurden keine Wasserproben gezogen. Vier Mal im Jahr wird die Wasserqualität des Wörthersees im Bereich Bad Saag vom Kärntner Institut für Seenforschung überprüft. Bis auf Ammonium allerdings auf andere Parameter als die genannten. Dazu sagte Georg Santner vom KIS: „Diese Beprobungen, die wir machen dient der ökologischen Gewässerüberprüfung nach Standardparametern. Da gehören die genannten Parameter nicht dazu.“

Presseinformation zu Buberlemoos Studie
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Laut Gutachten soll die Wasserqualität des Wörthersees gefährdet sein

Eigentümer dementieren Immobilienpläne

Feuchtflächen sind in Österreich eigentlich streng geschützt und dürfen nicht bebaut werden, was für das Buberlemoos ja seit den 90er Jahren befürchtet wird. Dass es Immobilienpläne gibt, stellt der Sprecher der Eigentümer auch auf mehrmaliges Nachfragen in Abrede, die sogenannte Rosenbucht solle vielmehr ein Öko-Lebensraum werden.

Von der Pörtschacher Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) heißt es in einer ersten Stellungnahme zum Gutachten: Man nehme die Sache sehr ernst und arbeite nun mit der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt-Land daran, die Situation zu klären. Der angesprochene Bezirkshauptmann Klaus Bidovec wiederum sagt, das Gutachten werde jetzt zur Beurteilung an die zuständigen Amtssachverständigen des Landes weitergeleitet.