Runder Tisch im Rathaus Kötschach
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Wirtschaft

Runder Tisch zu Plöckenpass-Sperre

Seit mittlerweile vier Monaten ist die Straße über den Plöckenpass nach einem massiven Felssturz auf italienischer Seite unpassierbar, wohl noch bis Jahresende. Damit will man sich in Kötschach-Mauthen nicht abfinden. Die Wirtschaft leidet massiv unter der Sperre. Am Montag fand ein Runder Tisch statt.

Das Hotel Loncium ist nur einer von vielen Betrieben, die unter der Plöckenpass-Sperre leiden. Das 50-Betten-Haus lebt von Urlaubern, Motorradfahrern und Radgästen. Heuer rechnet man mit Umsatzeinbußen von zumindest 20 Prozent. Ähnlich geht es auch den meisten anderen Betrieben, sagte der Mitorganisator des Runden Tisches, Ingo Ortner: „Die großen Probleme als Grenzgemeinde betreffen natürlich in erster Linie die Arbeitgeber, also die Hotellerie, Stornos werden schon verzeichnet, es ist auch der Durchreiseverkehr, der wegfällt.“

Gruber: „Gemeinsam an langfristiger Lösung arbeiten“

Dutzende Unternehmer aus dem Gailtal kamen Montagabend zum Runden Tisch in den Rathaussaal von Kötschach-Mauthen. Ihr Wunsch ist, dass rasch eine Notstraße zu den Nachbarn in Friaul errichtet wird. Friauls Straßenbaureferentin Cristina Amiranti hat das allerdings letzte Woche beim Treffen mit Kärntens Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) ausgeschlossen. Zugesagt hat sie die Sanierung der bestehenden Trasse.

Runder Tisch

Vor den Unternehmern sagte Gruber: „Das wichtigste Signal für die Gailtaler Wirtschaft ist die Zusicherung aus Friaul, dass die Straße bis Ende des Jahres geöffnet wird.“ Und er versicherte, dass beide Regionen gemeinsam auch an langfristigen Lösungen arbeiten, sprich Scheiteltunnel oder Panoramastraße.

Kaiser: „Finanzielle Unterstützung für Unternehmer

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) wird den Plöckenpass am Donnerstag bei der Generalversammlung der Euregio Senza Confini in Triest zum Thema machen. Und auch finanzielle Unterstützung stellte er den Unternehmern in Aussicht. Die soll aus dem KWF-Stabilisierungsfonds aber auch aus Überbrückungshilfen des Bundes kommen. Mittelfristig werde man einen Regionalfonds schaffen müssen, um der Wirtschaft im Gailtal neue Perspektiven zu geben, hieß es am Montag beim Runden Tisch in Kötschach-Mauthen.

FPÖ-Chef Erwin Angerer regte an, einen Gailtaler Zukunftsfonds einzurichten, mit den neun Millionen Euro, die das Land für den Verkauf der Nassfeldanteile erhalten hat. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte in einer Aussendung ein Sofortmaßnahmenpaket für das Gailtal: „Es stellt sich die Frage, ob es dafür wirklich einen eigenen Fonds geben muss. Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, dass jetzt rasch, unbürokratisch und ohne neue Verwaltungsstrukturen zu schaffen, geholfen wird."