Plöckenpass Straße
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Chronik

Plöckenpass: Lösung in Sicht

Seit exakt vier Monaten ist die Straße über den Plöckenpass nach einem Felssturz gesperrt. Seitdem wird um eine Lösung für die Wirtschaft gerungen. Am Mittwochnachmittag haben sich Kärntens Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) und sein Gegenüber, Cristina Amirante, in Kötschach-Mauthen getroffen.

Mit der Straßenmeisterei Kötschach-Mauthen war der Ort der grenzüberschreitenden Besprechung ideal gewählt. Ob das Ergebnis für die Region ideal sein kann, ist allerdings fraglich. Eine Notstraße zu bauen, ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Mit Jahresende soll die jetzt gesperrte Straße fertig saniert sein.

Plöckenpasstreffen

Amirante: „Fertigstellung garantiert“

Man könne für die Fertigstellung garantieren, wenn das Wetter im Sommer für die Arbeiten passt, sagte Christina Amirante, Friulanische Landesrätin für Infrastruktur. „Die nötigen Genehmigungen werden rasch kommen, der Lauf wurde beschleunigt, die landschaftlichen Aspekte sind geklärt, wir können laut Plan beginnen.“

Weil auch auf einer sanierten Straße immer wieder Felsen stürzen können, muss für die Zukunft weitergeplant werden. Man habe vereinbart, dass man die Lösung an dieser Strecke mit einer sicheren Variante, nämlich mit einer ganzjährlich befahrbaren Straße, angehen werde, sagte Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP). „Wir haben heute eine Arbeitsgruppe vereinbart, die sich vor allem auf technischer Seite damit auseinandersetzt, damit wir auch zukünftig das Projekt umsetzen können, dass die dauernde Befahrbarkeit gesichert ist.“

Bürgermeister: „Straße auch in Österreich sanieren“

Nicht eingeladen war am Mittwoch Josef Zoppoth, Bürgermeister von Kötschach-Mauthen (SPÖ). Er forderte: „Wenn wir davon ausgehen müssen, dass die Straße ein Jahr zu ist, dann könnten wir die Zeit auch auf österreichischer Seite nutzen, um gewisse Sanierungsmaßnahmen durchzuführen, ohne die Straße extra sperren zu müssen.“

Da es auch mehrere Baustellen auf den Autobahnen geben wird, werden Urlauber kurzfristig nicht wissen, wie sie von Norddeutschland nach Italien kommen. Hier forderte Zoppoth, dass Verkehrsexperten einen Plan für den Sommer erarbeiten, denn er befürchtet nachhaltige Schäden für die Region: „Touristische Betriebe werden in diesem Sommer leiden, und da muss es Hilfe geben.“

Team Kärnten mit Drei-Punkte-Plan

Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, einerseits sei es natürlich eine Hiobsbotschaft, dass nun final feststehe, dass es keine schnelle Notstraße am Plöckenpass geben und die italienische Seite des Passes erst zu Jahresende wieder befahrbar sein solle. Positiv sei aber zu bewerten, dass von italienischer Seite quasi garantiert werden könne, dass die Fahrbahn noch heuer befahrbar sein werde. Drei Punkte seien für die Zukunft essenziell: Hilfspaket für betroffenen Branchen im Gailtal, eine Sanierung auch auf österreichischer Seite und ein Gesamtkonzept für die gesamte Region.