Mehrere Zeuginnen und Zeugen nahmen im Verhandlungssaal am Landesgericht Klagenfurt Platz und belasteten den Angeklagten. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin, eine Sozialbetreuerin, eine Krankenschwester, ein Zivildiener und ein Koch berichteten von einem ungewöhnlichen Naheverhältnis zwischen dem Angeklagten und dessen Mutter. Unter anderem ging es um Berührungen im Intimbereich.
Angeklagter wurde des Heimes verwiesen
Die Frau ist geistig beeinträchtigt und dement. Sie lebt seit 2019 in dem Heim in Maria Elend. Mehrere Vorfälle hätte es gegeben, bis der Angeklagte des Heimes verwiesen worden sei. Der Vorwurf von Staatsanwältin Ines Küttler lautet auf sexuellen Missbrauch einer wehrlosen oder psychisch beeinträchtigen Person. Dafür können bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe ausgesprochen werden.
Der Angeklagte, er stammt aus Bosnien, bekannte sich nicht schuldig und bezeichnet die Vorwürfe als absurd. Das Pflegeheim wolle ihn „aus dem Weg schaffen“, sagte er vor dem Schöffengericht. Denn er habe Missstände im Haus aufzeigen wollen, was dem Heimpersonal nicht gepasst habe.
Weitere Zeugen sollen gehört werden
Der vorsitzende Richter Gernot Kugi vertagte den Prozess. Für die nächste Verhandlung werden zwei Zeugen geladen, die den Angeklagten entlasten dürften. Darunter sein Vater, der das Pflegeheim wegen häuslicher Gewalt nicht mehr betreten darf. Außerdem dürfte der gesundheitliche Zustand der Mutter Thema werden. Während sie ihr Sohn als durchaus zurechnungsfähig beschreibt, hielt ein Gutachter fest, dass die Frau von dem, was mit ihr passiere, kaum mehr etwas mitbekomme. Für den Mann gilt die Unschuldsvermutung.