CT Aufnahme
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Gesundheit

Krebstag informiert über neue Ansätze

Am Samstag findet in der Klagenfurter Messehalle der 5. Kärntner Krebstag der KABEG statt. Experten informieren über Behandlungsmethoden und neue Ansätze in der Krebsmedizin. In Kärnten erkranken jährlich 3.500 Menschen neu an Krebs. Insgesamt leben derzeit etwa 30.000 Menschen mit einer Krebserkrankung.

Im Brustgesundheitszentrum am Klinikum Klagenfurt kümmert sich Sonja Ofner seit über zehn Jahren um Brustkrebspatientinnen. Sie ist eine Breast-Care-Nurse, also eine auf Brustkrebs spezialisierte Pflegefachkraft. In Kärnten erkranken jährlich 450 Frauen neu an Brustkrebs, etwa 300 Patientinnen werden von Ofner betreut: „Ich mache nicht nur Beratungsgespräche über Chemotherapien, über Haarersatz und über Brustprothesen. Man schaut auch in den Sprechstunden, wo braucht der Patient Hilfe, wo kann ich ihm weiterhelfen. Die Breast Care Nurse sollte auch einfach die Triage sein für alle anderen Disziplinen, damit der Patient optimal versorgt ist.“ Einblicke in ihre Arbeit gibt sie beim Kärntner Krebstag.

Einfrieren statt operieren

Über die Möglichkeiten der interventionellen wird Matthias Fürstner, erster Oberarzt in der Radiologie am Klinikum Klagenfurt, informieren. Dabei handelt es sich um eine Methode, bei der Tumore nicht operiert, sondern eingefroren werden: „Die interventionelle Radiologie ist ein Teilgebiet der Radiologie. Im Gegensatz zur Radiologie machen wir aber keine Diagnostik, sondern wir behandeln Patienten bildgesteuert. Das bedeutet z.B. im Falle eines Nierenkrebs, dass bildgesteuert im Computertomographen die Nadel ganz sicher und millimetergenau in den Tumor geführt werden kann, ohne den Patienten öffnen zu müssen, sondern wir brauchen nur eine kleine Öffnung in der Haut und können dann durch Kälte den Tumor millimetergenau zerstören.“

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Sonja Ofner
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Breast Care Nurse Sonja Ofner
Brustprothese
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Selbsthaftende Brustprothese
Matthias Fürstner
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Matthias Fürstner, 1. Oberarzt in der Radiologie am Klinikum Klagenfurt
Interventionelle Radiologie
KABEG
Interventionelle Radiologie
CT Aufnahme Behandlung Tumor
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Die Nadel kann exakt in den Tumor geführt werden
Wolfgang Eisterer
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Wolfgang Eisterer, Vorstand der Abteilung Hämatologie und Onkologie

Diese Methode ist schonender als eine Operation und kann besonders gut bei Nieren-, Leber- oder Lungenkrebs eingesetzt werden kann. „Diese Methode ist mittlerweile wissenschaftlich vollkommen etabliert. Wir haben Zehn-Jahres-Langzeitdaten und haben festgestellt, dass die Behandlung von Tumoren bis zu einer Größe von vier Zentimeter einen gleichwertigen Ausgang haben wie etwa bei der chirurgischen Behandlung.“

Kärntner Krebstag

Krebsmedizin entwickelt sich laufend weiter

Jeder fünfte Mensch wird im Laufe seines Lebens mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Der Kampf gegen den Krebs ist eine Herausforderung, für Patienten, Angehörige und Ärzte. Wolfgang Eisterer, Vorstand der Abteilung Hämatologie und Onkologie, sagte: „Die gute Nachricht ist, wir entwickeln uns laufend weiter. Die Forschung setzt ihre Erkenntnisse sehr rasch in der Klinik um und das ist auch ein Motto unseres Krebstages. Wir wollen Angehörigen, Betroffenen einfach auch Mut machen, was heutzutage in der modernen Krebsmedizin alles möglich ist. Es gibt viele neue Entwicklungen, sowohl was Medikamente anbelangt, aber auch verschiedene Verfahren betreffend.“ Der Kärntner Krebstag findet morgen von 10.00 bis 17.00 Uhr in der Klagenfurter Messehalle 5 statt, der Eintritt ist frei.