Monitor Darmspiegelung
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Gesundheit

Vorsorgeuntersuchungen senken Darmkrebsrisiko

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in der westlichen Welt. Darauf machen Mediziner anlässlich des Weltkrebstages am Sonntag aufmerksam. Allein in Kärnten erkranken jährlich 300 bis 400 Menschen an diesem Tumor. Vor allem männliche Krebspatienten werden immer jünger. Sie gehen viel zu spät zu Vorsorgeuntersuchungen.

Männer sind Vorsorgemuffel: Nur 22 Prozent nehmen jährliche Vorsorgeuntersuchungen wahr, bei Frauen sind es über 50 Prozent. Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, lässt sich durch Vorsorgeuntersuchungen deutlich senken, sagte Hans Peter Gröchenig, Vorstand der Internen Abteilung im Krankenhaus St. Veit: „Wir sehen, dass die Vorsorgeprogramme, die wir in Österreich haben, bereits zu einem Rückgang der Erkrankungen bei älteren Personen geführt haben oder wir entdecken die Erkrankung in früheren, besser behandelbaren Stadien. Gerade bei den jüngeren Patienten klafft hier eine Lücke, da entstehen die Erkrankungen jetzt früher, und deswegen ist es auch so wichtig, ihnen zu zeigen, dass man wirklich keine Angst haben braucht.“

Hans Peter Gröchenig im Interview
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Hans Peter Gröchenig, Vorstand der Internen Abteilung im Krankenhaus St. Veit

Schmerzfreie Darmspiegelung

Wird bei einer hausärztlichen Stuhlprobe Blut sichtbar, sollte man unbedingt eine Koloskopie, also eine Darmspiegelung, machen. Dank sedierender Schlafspritzen verschläft der Patient die Untersuchung. Der Darm kann schmerzfrei untersucht werden, so Gröchenig: „Sollten sich in der Untersuchung sogenannte Frühformen eines Darmkrebses zeigen, also Polypen, die kann man sehr gefahrenlos abtragen, und damit ist es für den Betroffenen damit erledigt.“

Darmspiegelung
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Darmspiegelung wird verschlafen und ist schmerzfrei

Gute Heilungschancen

Bösartige Tumore müssen bei einer Operation entfernt werden. Die Heilungschancen sind sehr gut, sagte Chirurgin Kristina Wrodnigg: „Es kann sehr häufig der gesamte Tumor entfernt werden. Natürlich gibt es immer wieder Patienten, bei denen die Krebserkrankung erst in einem sehr weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt wird, und wo die Chirurgie dann auch an ihre Grenzen stößt, und eventuell sogar Teile des Tumors im Patienten belassen werden müssen. Das ist aber Gott sei Dank sehr, sehr selten.“

Kristina Wrodnigg im Interview
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Chirurgin Kristina Wrodnigg

200 Darmkrebsoperationen jährlich in St. Veit

Rund 200 Darmkrebsoperationen werden im Krankenhaus St. Veit jährlich durchgeführt. Es könnten weniger sein, würden sich mehr Menschen zu einer Vorsorgeuntersuchung entschließen. Darmkrebs kann man als Zivilisationskrankheit bezeichnen, so Hans Peter Gröchenig.

Darmvorsorge

„Falsche Ernährung ist eine wesentliche Ursache. Fertiggerichte mit vielen Zusatzstoffen, da weiß man, dass das für die Darmgesundheit schädlich ist. Wenn man sagt, eine gesunde Ernährung, ist das eine bio-basierte Ernährung, wo man sehr viel selbst kocht und selbst vorbereitet. Da weiß man, dann ist man geschützt vor Darmkrebs. Und auch ein sehr hoher Fleischgenuss, vor allem rotes Fleisch, also Steaks und ähnliches, führen dazu, dass das Risiko für Polypen und Darmkrebs sich erhöht.“ Patienten mit familiärer Vorbelastung raten Mediziner die Darmspiegelung schon ab dem 45. Lebensjahr.