Lindwurm mit Herkules auf dem Neuen Platz
ORF/Ernst Janesch
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Chronik

Vorentscheidung über Magistratsdirektor

Im Klagenfurter Rathaus ist am Dienstagabend eine Vorentscheidung über die Nachfolge von Magistratsdirektor Peter Jost gefallen. Von einer Kommission gab es bereits zwei Vorschläge. Die Gemeinderats-Parteien SPÖ, FPÖ und NEOS sprachen sich für Jürgen Dumpelnik, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadtwerke Klagenfurt, aus.

An der Abstimmungsrunde nahmen die Parteichefs und Klubobleute teil. Ziel war es, sich auf einen Kandidaten zu einigen, um eine Kampfabstimmung im Gemeinderat, der die Entscheidung treffen muss, zu vermeiden. Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) sagte, er erkenne das an und werde Dumpelnik nun dem Gemeinderat als künftigen Magistratsdirektor vorschlagen: „Ich habe immer gesagt, ich akzeptiere natürlich, wenn für einen Kandidaten eine Mehrheit gegeben ist. Als Bürgermeister werde ich den Antrag stellen auf jene Person, die jetzt die meisten Stimmen auf sich verbuchen kann.“

Kampfabstimmung sollte vermieden werden

Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) zeigte sich zufrieden: „Ich hätte mir gewünscht, dass der Prozess schneller und vielleicht auch ohne störende Nebengeräusche über die Bühne geht. Aber letztendlich sind wir zufrieden, dass auch umgesetzt wurde, was die Hearing-Kommission empfohlen hat.“ Auch die Freiheitlichen wollen keine Kampfabstimmung der Kandidaten im Gemeinderat, so Klubobmann Andreas Korianz: „Auch für die Freiheitlichen ist keiner der beiden Kandidaten der absolute Wunschkandidat. Aber wir sind der Stadt verpflichtet und da muss man sich auf einen einigen.“

ÖVP gegen Dumpelnik

NEOS-Klubobmann Janos Juvan betonte, seine Fraktion habe sich inhaltlich für Dumpelnik entschieden, nachdem beide Kandidaten einen Fragenkatalog von NEOS beantwortet hätten: „Und das ist, glaube ich, genau das, was wir jetzt in Klagenfurt brauchen. Wir müssen hier entscheiden, anstatt zu taktieren.“

Die ÖVP mit Stadtparteiobmann Markus Malle hingegen sprach sich gegen Dumpelnik aus. Ob sie im Gemeinderat doch noch für ihn stimmt, ist offen. Dumpelnik müsse Magistratsdirektor für die ganze Stadt und nicht allein für die SPÖ sein, sagte Malle. Die Grünen fordern überhaupt eine Neuausschreibung des Spitzenpostens. Ihnen war das Verfahren zu wenig transparent.

All-in Vertrag geplant

Vor Ostern wird der Gemeinderat aber nicht mehr entscheiden können. Zuerst müssen im Stadtsenat offene rechtliche Fragen geklärt werden rund um die früheren Magistratsdirektoren Peter Jost und Claudia Koroschetz. Auch der Vertrag mit Dumpelnik muss im Detail ausgearbeitet werden. Dem Vernehmen nach soll es ein All-in-Vertrag sein, also ohne zusätzliche Überstundenabrechnung.