Plan für die Therme
Architektur Schulz
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Chronik

Neue Thermenpläne am Klopeiner See

Seit Jahren versucht die Gemeinde St. Kanzian auf der Nordseite des Klopeiner Sees ein Projekt umzusetzen, bisher ohne Investor. Auch aus den Plänen der Lilihill-Gruppe und Franz Peter Orasch ist nichts geworden. Ein Grazer Projektentwickler plant nun eine Therme mit 500 Betten-Hotel um 180 Millionen Euro.

Gernot Katzenberger, Geschäftsführer der zuständigen Projektentwicklungsagentur, plant eine Familien- und Erwachsenentherme für eine Kapazität von 600 bis 800 Besuchern täglich und dahinterliegend einen zugehörigen Hotelkomplex.

160 bis 180 Millionen Euro Kosten

Im Gegensatz zu den bisherigen Plänen der Gemeinde soll das Projekt auf der Ostseite des Sees umgesetzt werden. Fünf Hektar sind dafür vorgesehen. Für die notwendigen Grundstücke gäbe es bereits bestehende Optionsverträge mit den Eigentümern, sagte Katzenberger: „Es gibt seitens des Bürgermeisters einen zweiten Wunschstandort. Wir haben uns als Projektentwickler für diesen Standort entschieden, weil wir glauben, dass dieser Standort der qualitativ hochwertigste für so eine Realisierung ist.“

Plan Therme
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So soll die Therme aussehen

Auf Unterstützung der öffentlichen Hand nicht angewiesen

Erste Schätzungen zu den Investitionssummen belaufen sich auf 160 bis 180 Millionen Euro. Es gebe Investoren- und Betreiberinteresse, Details sollen aber erst bei einem aufrechten Verfahren bekanntgegeben werden. Auf Unterstützung der öffentlichen Hand sei man aus derzeitiger Sicht nicht angewiesen, so Katzenberger. Wenn es für das Gesamtprojekt dienlicher wäre, sollen auch Gespräche mit dem Land erfolgen. In der jetzigen Phase der Entwicklung und in der grundsätzlichen Konzeption sei man aber fürs Erste nicht auf das Land oder die öffentliche Hand angewiesen.

Plan für Therme innen
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Innenbereich der Therme

Entscheidung im Herbst erwartet

Bereits im November wurden die Pläne beim Land präsentiert. Dort wird der Standort derzeit geprüft. Das Ergebnis der Prüfung soll der Gemeinde als Entscheidungsgrundlage dienen. Vorher will sich Bürgermeister Thomas Krainz (SPÖ) nicht dazu äußern.

Neuer Anlauf für Thermenprojekt

Es gebe aber bereits Verzögerungen. Aus dem zuständigen Referat von Landesrat Martin Gruber (ÖVP) heißt es, die Standortanalyse könne erst jetzt starten, da sich die Inhalte im Vergleich zum Vorjahr erweitert hätten. Mit einer Entscheidung könne erst im Herbst gerechnet werden.

Tourismusvertreter: Pläne ohne versteckte Zweitwohnsitze

Die neuen Thermenpläne am Ostufer des Klopeinersees samt Luxushotel stoßen bei den regionalen Tourismusvertretern jedenfalls auf viel Gegenliebe. Von einem beeindruckenden Tourismusprojekt ohne versteckte Zweitwohnsitze ist die Rede und von einer wichtigen, ganzjährigen Schlechtwetteralternative, die der Region einen dringend notwendigen Impuls bringen könnte. Ob Ost- oder Nordseite würde keinen Unterschied machen, sagte Josef Petritsch, Tourismussprecher und selbst Hotelier in St. Kanzian.

Das Thermenprojekt sei seit 20 Jahren „Gesprächsthema Nummer eins“ in der Region, diese brauche „einen Impuls und neuen Wind“, um wieder dorthin zu kommen „wo man schon war“, so Petritsch: „Wir waren in der österreichischen Statistik betreffend Nächtigungszahlen schon sehr weit vorne, das ist leider ein bisschen zurückgegangen. Aber die Region gibt das durchaus her, dass wir wieder dahin kommen – mit einer verlängerten Saison, womöglich mit einer Ganzjahresauslastung“.