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Wirtschaft

Touristisches Zentrum eingezäunt

In Seelach am Klopeiner See hat Franz Peter Orasch mit seiner Lilihill Group zwei Parzellen gekauft und eine Erneuerung des touristischen Zentrums Rondo geplant. Die Verträge mit den Mietern wurden nicht verlängert, hohe Bauzäune aufgestellt. Von Erneuerung ist keine Rede mehr.

Das Rondo wurde seit den 1980er Jahren immer wieder erweitert und vor ein paar Jahren an die Lilihill Gruppe verkauft. Ende April wurde über die Megaprojekte, die Franz Peter Orasch und Lilihill zugeschrieben wurden, berichtet. Es ging um einen Hotelkomplex am Nordufer und die Umgestaltung des Geschäftsgebäudes Rondo in Seelach – mehr dazu in Große Pläne für den Klopeiner See (kaernten.ORF.at; 27.4.2023). Nach dem Bericht verschwanden die Pläne von der Lilihill Homepage. Seit einigen Wochen ist das etwa 5.000 Quadratmeter große Gelände im Ortszentrum von einem zwei Meter hohen Bauzaun umgeben.

Bauzäune am Klopeiner See

Lilihill: Wenig Gegenliebe, Projekt eingestellt

Auf der einen Seite der Straße gibt es noch die kleinen Geschäfte, Boutiquen und kleinen Restaurants. Auf der anderen Seite der Straße, im Rondo, sind die Mieter weg. Der Ort hat damit etliche Anziehungspunkte weniger.

Für den medienscheuen Franz Peter Orasch, der das Gelände gekauft hatte, antwortete sein PR-Mann Alexander S. Khaelss-Khaelssberg knapp per EMail: „Nachdem die Planung auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, wurde das Projekt eingestellt.“

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Touristen drängen am Zaun vorbei
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Touristen zeigen wenig Verständnis für den Zaun
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Das eingezäunte Rondo
Bürgermeister Thomas Krainz SPÖ
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Bürgermeister Thomas Krainz (SPÖ)
Betreten Verboten Schild
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Pläne für das Areal am Bild im Tablet
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Pläne für das Areal präsentiert mit dem Tablet
ORF-Redakteur Peter Matha vor dem Bauzaun
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ORF-Redakteur Peter Matha vor dem Bauzaun
Rondo aus Vogelperspektive
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Bauzaun
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Urlauber üben Kritik am Bauzaun

Die Frage, was mit wenig Gegenliebe gemeint ist und was mit dem großen Gebäude geschehen wird, bleibt unbeantwortet. Urlauber sagen auf die Frage, was sie von dem Bauzaun im Ort halten, dass das nicht passt, der Zaun müsse weg. Von „großen Investoren“ ist die Rede, die „groß ankündigen und nichts weiter bringen“.

Händler hängt Stoffe über Zaun
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Ein Stoffhändler nutzt einen Teil des Bauzauns als Ausstellungsfläche

Bürgermeister: „Große Stille eingekehrt“

Nachbarn und Hoteliers halten sich bedeckt, was sie vom Vorgehen Oraschs halten. Wo einmal eine moderne italienische Piazza entstehen sollte, ist große Stille eingekehrt, sagt der Bürgermeister Thomas Krainz (SPÖ). Die Hoffnung, dass es weitergeht bleibe: „Ich glaube dennoch, dass der Herr Orasch sich Gedanken darüber machen wird, weil es ist totes Kapital. Und ich nehme dann an, dass doch noch was passieren soll.“