Das Wohnhaus in Eberndorf
ORF/Andreas Kimeswenger
ORF/Andreas Kimeswenger
Gericht

Frau getötet: Mordanklage gegen 70-Jährigen

Ein 70-jähriger Niederländer soll im Sommer 2023 seine 62-jährige Ex-Frau in Eberndorf mit einem Stanleymesser getötet haben. Nun wurde von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt Mordanklage einbracht. Behördensprecherin Tina Frimmel-Hesse bestätigte der APA einen Bericht der „Kronen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).

Der Mann soll in ein forensisch therapeutisches Zentrum eingewiesen werden. Die Leiche der Frau wurde in der Küche des gemeinsamen Wohnhauses in Eberndorf (Bezirk Völkermarkt) gefunden, nachdem die Tochter die Polizei alarmiert hatte. „Die Mordanklage wurde gestern zugestellt“, sagte Frimmel-Hesse. Bei der Tat war Alkohol im Spiel, der Mann war mittelgradig alkoholisiert. Trotzdem war er laut Anklage zurechnungsfähig, als er seine Frau mit 17 Messerstiche tötete.

Immer wieder zusammengelebt

Das Ehepaar war geschieden, lebte aber inzwischen wieder zusammen. Frimmel-Hesse: „Er hat laut Sachverständigem eine sexuelle Deviation mit hochgradig sadistischen und gewalttätigen Anteilen.“ Deshalb gebe es auch den Antrag auf Unterbringung. Das Motiv für die Tat blieb während der Ermittlungen unklar. „Er sagt, er habe während der Tat nicht gewusst, was er tat.“

Einerseits habe er keine Erinnerung, andererseits könne es schon sein, dass er es gewesen sei. Der Mann hatte Stunden nach der Tat einen Verkehrsunfall. Er wehrte sich so heftig gegen Rettungskräfte und Polizei, dass er festgenommen wurde. Die Anklage ist noch nicht rechtswirksam, Termin für eine Verhandlung gibt es entsprechend noch keinen.