Seit Jahren lebte das niederländische Paar bereits in Kärnten. In der Nacht auf Freitag kam es im Wohnhaus in Eberndorf zur tödlichen Attacke. Dabei stach der 69-jährige Mann laut Polizei auf seine 62-jährige Partnerin ein. Laut Erkenntnissen der Polizei handelte es sich bei der Waffe um ein Stanleymesser, die Frau dürfte an mehreren Schnittwunden verstorben sein. Eine Obduktion wird durchgeführt.
Mordalarm in Eberndorf
Verkehrsunfall des Tatverdächtigen
Nach der Tat fuhr der Verdächtige mit seinem Fahrzeug davon, verursachte dabei jedoch einen Verkehrsunfall. Ob es sich dabei um einen Suizidversuch handelte, ist nicht bekannt. Um 1.20 Uhr wurde eine Streife der Autobahnpolizei zum Verkehrsunfall mit Sachschaden auf die A2 bei Poggersdorf gerufen. Dabei fanden die Beamten den Mann im stark beschädigten Pkw vor. Der Mann war im Wrack eingeklemmt, verhielt sich aber gegenüber den Einsatzkräften aggressiv.
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Mann griff Einsatzkräfte an
„Der Lenker war noch am Gaspedal, konnte aber nicht mehr weiterfahren. Als sich ein Kamerad ins Fahrzeug lehnte und versuchte, den Schlüssel abzuziehen, wurde dieser vom Lenker schon tätlich angegriffen“, heißt es in einer Mitteilung der Freiwilligen Feuerwehr Völkermarkt. Der Lenker versuchte dann vom Unfallort zu flüchten, konnte aber von den Einsatzkräften fixiert werden. Dabei wurde ein Polizist verletzt. Der Mann wurde schließlich festgenommen. „Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Kenntnis vom Tötungsdelikt“, so die Polizei. Der Mann sitzt derzeit im Polizeianhaltezentrum.
Hilfe für Frauen
Mann schrieb verwirrende SMS an seine Tochter
Erst Stunden später wurde klar, was passiert war. Um 5.12 Uhr erstattete die 40-jährige Tochter des Paares, die ebenfalls in Österreich lebt, Anzeige bei der Polizei. Sie sagte, dass sie von ihrem Vater eine SMS bekommen habe. Er habe ihr geschrieben, dass er und seine Partnerin nicht mehr am Leben sein würden, wenn die Frau diese SMS erhalte. Eine Polizeistreife hielt nach der vermeintlichen Abschiedsnachricht am Wohnsitz in Eberndorf Nachschau und fand die getötete Frau.
Suche nach dem Motiv
Erst zu diesem Zeitpunkt wurde den Beamten das Ausmaß des Verbrechens deutlich und dass es sich bei dem Verfasser der SMS um jenen Mann handelte, der zuvor beim Verkehrsunfall festgenommen worden war. Die Ermittlungen wurden umgehend vom Landeskriminalamt Kärnten übernommen, denn der Hergang und das Tatmotiv waren vorerst noch unklar. Der 69-Jährige konnte noch nicht von den Ermittlern einvernommen werden.
Mord in Eberndorf
Andreas Kimeswenger interviewt Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg zu den bisherigen Erkenntnissen
16 Frauen in diesem Jahr ermordet
In diesem Jahr wurden bereits 16 Frauen in Österreich von Partnern, Ex-Partnern oder anderen nahen Bezugspersonen getötet. Seitens der Polizei gibt es laufend Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Umgang mit Personen, die von Gewalt betroffen sind. Derzeit verfügt die Exekutive über 1.184 Präventionsbedienstete. Einmal mehr ruft die Polizei dazu auf, bei „Verdacht auf Gewalt und in Akutsituationen“ umgehend den Notruf 133 zu wählen.