Symbolbild Frau beim Arzt Patientin
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Rechtsextrementreffen: Arzt weist Vorwürfe zurück

Der Kärntner Arzt, der nach der Teilnahme an einem Treffen von Rechtsextremen ihn Deutschland seinen Vertrag mit einer Privatklinik in Villach verloren hat, weist die Vorwürfe zurück. Er sei nur durch Zufall zu dem Treffen gekommen und habe dabei keine Naziparolen oder Meldungen über Deportationen gehört.

Im Jänner beendete Humanomed den Vertrag mit dem Kärntner Arzt, nachdem dieser an dem Rechtsextrementreffen Ende November in Potsdam in Deutschland teilgenommen haben soll. Der Mediziner war Belegarzt in einer Privatklinik in Villach – mehr dazu in Rechtsextrementreffen: Arzt verliert Vertrag (kaernten.ORF.at; 22.1.2024). Anfang Februar hieß es dann, die österreichische Ärztekammer prüfe die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen den Arzt, wegen „Schädigung des Standesansehens“ – mehr dazu in Disziplinarverfahren gegen Arzt (kaernten.ORF.at; 8.2.2024).

Einladung zu Treffen von einem alten Bekannten

Nun rechtfertigte sich der Kärntner Arzt in einer Aussendung. Er und seine Ehefrau seien mehr oder weniger zufällig über einen Bekannten zu dem Treffen gekommen. Naziparolen oder Reden in diese Richtung hätten sie nicht wahrgenommen, sagte der Mann: „Auch Meldungen über Deportation oder Vertreibung kann von meiner Seite in keiner Weise bestätigt werden.“

Der deutsche Staatsangehörige mit Wohn- und Arbeitssitz in Kärnten klagte, dass er „in vielen Medien verunglimpft und bekämpft“ würde, „obwohl ich mir in keiner Weise etwas zuschulden kommen habe lassen“. Im vergangenen November sei er wegen eines Autokaufs in Deutschland gewesen und habe dort alte Bekannte kontaktiert. Einer von ihnen habe ihn zu der Veranstaltung eingeladen und gemeint, dass dort „Persönlichkeiten aus allen politischen und sozialen Lagern“ sein würden.

Arzt: Wären bei extremistischen Aussagen gegangen

Er und seine Frau seien seines Wissens nach „nie auf einer Teilnehmerliste“ gewesen, hieß es in der Aussendung des Arztes: „Ich kann bis heute nicht einmal genau sagen, worum es bei dieser Veranstaltung insgesamt gegangen ist und wer hier die einzelnen Vortragenden waren.“ Es sei von ihm auch keine Spende gefordert worden.

Hätten die beiden extremistische Ansagen mitbekommen, so wären er und seine Frau „unverzüglich aufgestanden und hätten die Veranstaltung verlassen“. Sie hätten „noch nie Kontakt zu irgendeiner rechtsradikalen Szene“ gehabt und würden sich „klar und scharf“ von dieser Gesinnung distanzieren.

Kündigung in Privatklinik rechtlich bekämpfen

Der Arzt hatte durch die Berichterstattung zu dem Treffen seinen Belegarztvertrag an einer Privatklinik in Villach verloren. „Diese Kündigung werde ich rechtlich bekämpfen und hier auch entsprechend Schadenersatz fordern“, kündigte der Mediziner an. „Ich bin bekennender Demokrat, Europäer und meine Frau ist auch in der Gemeinde aktiv bei der ÖVP tätig“, sagte er.