Verlegte Straße
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Verkehr

Zukunft des Plöckenpasses weiter offen

Mehr als einen Monat nach dem Felssturz auf italienischer Seite ist die Straße von Kötschach-Mauthen über den Plöckenpass immer noch gesperrt. Aus Italien heißt es, dass die bestehende Trasse möglicherweise nicht mehr saniert werden könne. Am Dienstag gibt es ein Treffen dazu.

Weder in der Landesregierung noch im Gailtal ist derzeit bekannt, was Italien nach dem Felssturz auf der Straße über den Plöckenpass plant. Medienberichten zufolge soll es ein Gutachten geben, wonach die bestehende Trasse nicht mehr sanierbar sei. Die italienische Infrastrukturgesellschaft ANAS denke bereits über eine Nottrasse nach, die auch rasch gebaut werden könnte. Eine offizielle Bestätigung gibt es aber nicht.

Tourismus und Wirtschaft leiden

Von dem Gespräch zwischen dem Kärntner Straßenbaureferenten Martin Gruber (ÖVP) und dem Regionspräsidenten von Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, am Dienstag erhofft sich Josef Zoppoth, der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, allerdings nähere Informationen: „Zumindest Informationen von italienischer Seite, wie der Zustand der Straße, sowie des Geländes ist und inwieweit die Geologen und Fachleute den Schaden und die Schadensbehebung überblicken können.“

Denn derzeit leide die Wirtschaft im gesamten oberen Gail- und Lesachtal und auch in Osttirol unter der Sperre der Straße. „Es ist der Tourismus sehr stark bei uns betroffen, aber auch die Wirtschaft. Es gibt sehr viele Betriebe, die zwischen Österreich und Italien Handel betreiben. Die haben jetzt extreme Umwege über Arnoldstein zu fahren. Das schwächt uns weiter, wir sind als Randregion ohnehin ein bisschen benachteiligt“, so Zoppoth.

Der Holzbetrieb Turner etwa ließ seine Lkw extra umbauen, damit er Lieferungen über die enge und kurvenreiche Passstraße zu seinen Kunden jenseits der Grenze bringen kann. Seit dem Felssturz muss er den Umweg durch das ganze Gailtal über Tarvis nehmen. Das kostet Zeit und Geld. Auch Tourismusbetriebe spüren die Straßensperre, Gäste aus Italien bleiben aus.

Scheiteltunnel als Lösung

Ein Scheiteltunnel, mit dem die gefährlichsten Straßenstücke auf Kärntner und italienischer Seite umfahren werden könnten, wäre für Zoppoth eine Lösung. Um zu verhindern, dass dadurch eine neue Transitroute entsteht, könnte man eine Maut einheben und damit die Erhaltung der Straße finanzieren, so Zoppoth.