Felssturz Plöckenpass
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Chronik

Plöckenpass nach Felssturz gesperrt

Während im Westen und Norden Österreichs am Samstag teilweise sehr viel Schnee gefallen ist, sind in Kärnten große Regenmengen zusammengekommen. Immer wieder kommt es zu Feuerwehreinsätzen wegen umgestürzter Bäume und Überflutungen. Der Plöckenpass wurde nach einem Felssturz auf italienischer Seite gesperrt.

Der Plöckenpass musste am Samstag für den Verkehr gesperrt werden. Auf italienischer Seite war es zu einem Felssturz gekommen. Die Fahrbahn ist laut Polizei meterhoch verlegt, auch eine Galerie wurde stark beschädigt. Der Grenzübergang könnte monatelang unpassierbar bleiben, wie italienische Medien am Samstag berichteten – mehr dazu Maxifrana.

Felssturz Plöckenpass
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Die Verbindungstraße nach Kärnten ist durch den Felssturz unpassierbar

Der Bereitschaftsdienst der BH Hermagor versuche über die Kontaktstellen in Italien weitere Informationen über das Schadensausmaß und allfällige Maßnahmen zu eruieren, hieß es in einer Aussendung.

Schneefall ab dem Nachmittag

Paul Rainer von Geosphere Austria sagte Samstagmittag im ORF Kärnten-Interview, aktuell würden in Kärnten sehr unterschiedliche Verhältnisse herrschen: „Im Gailtal gibt es teilweise noch Regen bei plus sieben Grad in Hermagor. Auf der anderen Seite, im Jauntal, gibt es schon Schneefall. Also von Osten kommt jetzt doch die kalte Luft herein und es wird dann am frühen Nachmittag auch in ganz Kärnten die Schneefallgrenze überall bis in die Niederungen sinken.“

Kirche Kleiner Loibl Nebel Schnee und Regen
ORF
Auch am Kleinen Loibl kamen erhebliche Regenmengen zusammen

Erhebliche Niederschlagsmengen gemessen

Im Bereich der Karnischen Alpen und Karawanken regnete es 150 Liter pro Quadratmeter. Am Katschberg gab es 20 Zentimeter Neuschnee und auch im Preitenegg fielen elf Zentimeter Neuschnee. Am Loibl wurden am Samstagvormittag innerhalb einer Stunde fast 14 Liter Niederschlag gemessen. In Klagenfurt, St. Veit/Glan und Bad Bleiberg waren es knapp zehn Liter. Das führte lokal zu Überflutungen, auch Bäume stürzten durch den starken Wind um.

Feuerwehreinsatz wegen umgestürzter Bäume im Oberen Lavanttal
Georg Bachhiesl
Feuerwehreinsatz im Oberen Lavanttal

Der Schneefall sollte auf alle Fälle eine Entspannung bringen, ist der Meteorologe überzeugt: „Die Schneefallgrenze sinkt immer weiter herunter und dadurch kann praktisch kein neues Wasser mehr in die Bäche und Flüsse nachkommen. Da sollten die Pegelstände auf alle Fälle dann jetzt sehr rasch sinken.“

Laut dem Energieversorger Kärnten Netz waren am Samstagnachmittag noch 5.500 Haushalte in den Bezirken Villach-Land, St. Veit und Wolfsberg ohne Strom.

Wetter sorgt für Probleme

Am Samstag mussten die Feuerwehren wegen starker Regenfälle mehr als 120 Mal ausrücken. Die Feuerwehrleute mussten unter anderem wegen umgestürzter Bäum und Überflutungen ausrücken.

Fordernde Stunden für Einsatzkräfte

Von der Landesalarm- und Warnzentrale hieß es in einer Aussendung, dass bis zum Nachmittag 120 Einsätze in ganz Kärnten durchgeführt worden seien. 73 Feuerwehren mit rund 870 Einsatzkräften standen im Einsatz. Der Schwerpunkt lag in den Bezirken Klagenfurt-Land, St. Veit an der Glan, Völkermarkt und Wolfsberg.

Durch den aufgeweichten Boden seien zahlreiche Bäume umgestürzt und blockierten damit Straßen und Hauptverbindungswege. Vereinzelt wurden auch Stromleitungen durch umgestürzte Bäume beschädigt. Es kam auch zu kleinräumigen Überschwemmungen. Im Rosental sorgte der teilweise recht starke Wind für zusätzliche Sturmeinsätze.

Die Feuerwehren unterstützten die regionalen Abschleppunternehmen bei Fahrzeugsicherungen.

A2: Schlecht ausgerüstete Lkw blieben hängen

Auf der Südautobahn (A2) in Fahrtrichtung Wien kam es zwischen Wolfsberg-Nord und Bad Sankt Leonhard zu einer Sperre des Gräberntunnels. Grund dafür waren mehrere hängengebliebene Lkw. Laut ASFINAG waren die Schwerfahrzeuge teilweise ohne Winterreifen und ohne Schneeketten unterwegs. Kurz vor 14.45 Uhr konnte die Strecke für Pkw wieder freigegeben werden.

Auf der Tauernautobahn (A10), zwischen dem Katschberg und dem Knoten Salzburg, war wegen starker Schneefälle nur ein langsames Fortkommen möglich.

Gesperrt war die Packer Straße im Raum Wolfsberg. Für alle höher gelegenen Passstraßen im Land gilt Schneekettenpflicht.

Ins Schleudern geraten: Pkw-Überschlag endete in Acker

Gegen 15.00 Uhr geriet auf der Seeberg Bundesstraße (B82) in Eberndorf (Bezirk Völkermarkt) ein 57 Jahre alter Mann aus dem Bezirk Völkermarkt mit seinem Wagen auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern. Er rutschte über eine steilabfallende Böschung, überschlug sich und kam in einem Acker zum Stillstand.

Dabei erlitt sowohl der Lenker, als auch 58 Jahre alte Ehefrau, die am Beifahrersitz saß, Verletzungen unbestimmten Grades. Beide wurden nach der Erstversorgung von der Rettung in das Klinikum Klagenfurt am Wörthersee gebracht. Ein bei dem Lenker durchgeführter Alkotest verlief negativ. Am Pkw entstand Totalschaden.

Appell zu Vorsicht im Straßenverkehr

Massiv betroffen ist auch der Zugverkehr zwischen Kärnten und Wien, sowie Kärnten und Deutschland. Im Norden und Westen Österreichs fielen ja sehr große Schneemengen. Es gibt teilweise stundenlange Verspätungen. Laut ÖBB fallen am Samstag alle Nachtzugverbindungen in Österreich und über die Grenzen aus. Betroffene sollen sich an das ÖBB Kundenservice wenden.

Die ORF Verkehrsredaktion appellierte an Verkehrsteilnehmende, sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Straßen- und Wettersituation zu informieren bei Fahrten in höhere Lagen unbedingt Schneeketten mitzunehmen. Von nicht unbedingt notwendigen Fahrten sei derzeit abzusehen. Über die aktuelle Lage auf Kärntens Straßen und mögliche Sperren werden Sie laufend im Radio Kärnten Verkehrsservice informiert.

Ab dem Nachmittag Schneefall

Am Samstagnachmittag ging der Regen dann auch in den Niederungen Kärntens in Schneefall über. Insgesamt dürfte es laut Rainer aber keine sehr großen Neuschneemengen mehr geben. Zwischen fünf und eventuell bis zu 15 Zentimeter seien möglich. "Am Abend und in der frühen Nachtstunde wird es insgesamt damit vorbei sein“, so Rainer. Am längsten schneit es vom unteren Gaital über das Rosental bis in den Raum Bad Eisenkappel.

„Auf den Straßen wird es natürlich sehr rutschig werden, weil es zuerst geregnet hat und das gibt dann doch einen seifigen Belag, also da sollte man schon sehr aufpassen. Wo es vielleicht noch etwas größere Schneemengen gibt, könnte es Probleme durch Schneebruch geben, weil es ja doch ein relativ schwerer Schnee ist und dass da und dort vielleicht auch ein Baum durch die Schneelast umfallen könnte, aber es sollte nicht sehr verbreitet zu Problemen kommen“, so Paul Rainer von Geosphere Austria.

Bundesligaspiele mit Kärntner Beteiligung verschoben

Wegen der starken Schneefälle mussten am Samstag auch beide Fußball-Bundesligaspiele mit Kärntner Beteiligung abgesagt werden. Der WAC wäre auswärts in Salzburg gewesen. Dieses Spiel wird am Sonntag um 14.30 Uhr nachgeholt. Auch das Spiel Austria Klagenfurt gegen Hartberg wurde abgesagt. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest.