Lift Skigebiet Heiligenblut
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Wirtschaft

Skigebiet Heiligenblut bleibt Sorgenkind

Nach den Weihnachtsferien wird der Liftbetrieb im Skigebiet Heiligenblut wieder massiv eingeschränkt. Das bei Skifahrern beliebte Fleißtal ist dann ausschließlich an den Wochenenden erreichbar. Es müsse gespart werden, heißt es von den Betreibern, weil die Gäste fehlen.

Als hochmodern wird die Tunnelbahn in die Fleiß wohl von keinem Skigast mehr empfunden. Darum geht es aber gar nicht, sondern um die Betriebskosten für diesen Lift, die wirtschaftlich nicht mehr tragbar seien. Vor allem im nahenden Jännerloch, wo Gäste mehr denn je fehlen, sagt Franz Xaver Gruber, Sprecher der Bergbahn in Heiligenblut: „In den letzten 15 Jahren sind die Gästenächtigungen um fast 40 Prozent eingebrochen. Und die Gäste fehlen natürlich auch im Skigebiet.“

In der heurigen Wintersaison ist ein eingeschränkter Sparbetrieb nötig. Das heißt, die Tunnelbahn Fleißalm und der Sessellift in der Fleiß sind ab kommender Woche nur mehr von Freitag bis Sonntag offen. Dafür gelten unter der Woche die Nebensaisonpreise. Die Lifte Viehbühl und Hochfleiß stehen komplett still. Auch dieser reduzierte Betrieb ist nur durch eine Finanzspritze von Eigentümern und Wirtschaftsförderungsfonds von je 200.000 Euro möglich.

Liftbetreiber fordern frisches Geld

Wie viel Geld generell fehlt, sei schwer zu sagen. Laut Gruber hänge es von verschiedenen Szenarien ab: „Man kann natürlich dieses Skigebiet im Angebot reduzieren, was aber sicherlich gegenüber den Kundinnen und Kunden, was die Attraktivität anbelangt, nicht zielführend wäre. Man kann aber auch ein optimistisches Szenario mit zukünftigen Investitionen anstreben. Deshalb ist die Nennung von Summen eigentlich unseriös.“

Die Liftbetreiber fordern jedenfalls frisches Geld. So viel steht fest. „Das müssen wir als ordentliche Kaufleute und als begeisterte Skigebietsbetreiber einfach offen sagen. Da muss die öffentliche Hand hier unterstützen oder es muss andere Unternehmen geben, die sich mit uns hier vereinbaren und eine Perspektive sehen.“

Weitere Verhandlungen hinter verschlossenen Türen geplant

Bürgermeister Martin Lackner von der ÖVP bestätigt gegenüber dem ORF Kärnten, dass die Verhandlungen bereits im Gange sind. „Wir sind an einer Lösung hochinteressiert und hoffen auch bald darauf. Wir schließen aber weiterhin aus, Verluste mit Steuergeld auszugleichen.“ Der zuständige Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) hatte bereits nach einem runden Tisch im Dezember klargemacht, dass das Land keine Verluste von Skigebieten abdecken könne. Über Förderungen bei Investitionen könne man aber reden.

Die Betreibergesellschaft spricht ebenfalls von laufenden und guten Verhandlungen mit der Gemeinde Heiligenblut und dem Land Kärnten. Der Ausgang ist offen. Über den Verhandlungsstand wurde Stillschweigen vereinbart.