Streik in Wolfsberg
Christof Glantschnig/ORF
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Chronik

Erste Streikmaßnahmen im Handel

Mit Streiks hat Mittwochfrüh die Gewerkschaft der Handelsangestellten in Kärnten auf die abgebrochenen Kollektivvertrags-Verhandlungen reagiert. Im Billa Plus in Wolfsberg etwa legte die Belegschaft für eine Viertelstunde die Arbeit nieder. Danach fand eine Betriebsversammlung statt. Weitere Maßnahmen sind laut Gewerkschaft für Freitag geplant.

Mittwochfrüh blockierten etwa 40 Menschen von der Belegschaft und der Gewerkschaft für 15 Minuten den Eingang zum Billa Plus in Wolfsberg. Mit Trillerpfeifen und Plakaten machten sie auf ihre Forderungen für einen fairen Gehaltsabschluss aufmerksam. Danach zog sich die Menge zu einer kurzen Betriebsversammlung zurück. Dominique Rieger, Betriebsrätin am Standort, sagte: „Zu Corona-Zeiten wurden wir beklatscht. Jetzt wird ein bisschen auf uns vergessen. Andere Branchen haben teilweise schon abgeschlossen, höher abgeschlossen. Uns werden 8 Prozent geboten und das ist uns zu wenig.“

Kunden reagierten laut ORF-Reporter Christof Glantschnig verständnisvoll. Der Streik wurde zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Weihnachtsvollstress stehen, bewusst kurz gehalten, so der Betriebsrat zum ORF.

Streik in Wolfsberg
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Die Belegschaft fordert einen fairen Gehaltsabschluss

Noch kein neuer Gesprächstermin

Die Gewerkschaft und die Arbeitgeber lagen in der letzten Verhandlungsrunde um etwa eineinhalb Prozent auseinander. Die Arbeitnehmerseite fordert 8 Prozent, plus einen Fixbetrag von 25 Euro mehr im Monat. Das ergibt für die unteren Gehaltsgruppen im Handel ein Plus von knapp 9,4 Prozent. Die Arbeitgeberseite bot zuletzt 8 Prozent für alle.

Laut Gewerkschaft arbeiten über zwei Drittel im Handel in Teilzeit. Viele Verkäuferinnen kommen bei 25 Stunden netto nur auf knapp über 1.000 Euro. Hier müsse angesetzt werden, hieß es. Gewerkschafts-Regionalsekretär Günther Granegger appellierte an die Arbeitgeberseite zurück an den Verhandlungstisch zu kommen. Nach dem Verhandlungsabbruch am Wochenende gibt es aber noch keinen neuen Gesprächstermin und damit zeichnet sich vorerst kein Weihnachtsfrieden im Handel ab.