Einkaufswagen in einem Supermarkt
LIGHTFIELD STUDIOS – stock.adobe
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Wirtschaft

Handels-KV: Gewerkschaft setzt auf Streik

Die Fronten im Handel sind verhärtet, das Ringen um einen Kollektivvertrag wurde Samstagnacht mit gegenseitigen Vorwürfen, Streikplänen und Kopfschütteln abgebrochen. Vor Weihnachten werde nicht mehr verhandelt, so die Gewerkschaft, jetzt seien Streiks geplant.

Angeblich ging es um 25 Euro, die die Gewerkschaft zusätzlich zu den bereits akzeptierten, von den Arbeitgebern angebotenen acht Prozent Gehaltsplus forderte. Günther Granegger von der Gewerkschaft GPA sagte, man sei den Arbeitgebern entgegengekommen: „Diese 25 Euro Fixbetrag hätten die Auswirkung gehabt, dass die unteren Einkommen höher angehoben werden und nach oben hin abflacht. Es geht darum, dass eine soziale Staffelung stattfindet.“

Präsidenten müssten reden

Granegger fordert, dass die Präsidenten von Gewerkschaft und Arbeitgeberseite zueinander finden müssen: „Da ist so ein Kuddelmuddel drin im Arbeitgeberverhandlungsteam, das nicht nachvollziehbar ist. Die wollen bewusst diesen Abschluss verhindern.“

Raimund Haberl, Verhandler aus Kärnten für die Wirtschaftskammer, weist die Vorwürfe zurück. Er konterte, die Gewerkschaft habe zwei Angebote abgelehnt: „Es hat mehrere Gesprächsrunden gegeben unter sechs Augen, mehrere Gesprächsrunden unter vier Augen.“

Arbeitgeber: Kein absichtlicher Abbruch

Dass von Arbeitgeberseite absichtlich abgebrochen worden wäre sieht Haberl nicht so: „Wir sind alles Unternehmer. Wenn man von vornherein sagt, man setzt sich umsonst 15, 16 Stunden an den Verhandlungstisch, wo man eh weiß, das bringt nichts, die Zeit haben wir nicht und das ist auf keinen Fall unsere Intention.“ Der Abbruch sei wohl von beiden Seiten gewollt gewesen.

Die Gewerkschaft fürchtet, das Ganze könnte ein Vorzeichen für künftige Kollektivvertragsverhandlungen werden. Vor Weihnachten werde man keinen weiteren Termin akzeptieren. Im Gegenteil, es werde Streiks geben, sagte Granegger: „Es wird vor allem im Lebensmittelhandel Streiks geben und da ersuche ich die Kundschaft, Verständnis zu zeigen, weil es geht da um Gehälter, um Gehaltserhöhungen von ca. 38.000 Handelsbeschäftigten.“ Der Gewerkschaftsvertreter sagte, auch in anderen Bundesländern seien bereits Straßensperren geplant.