Asiatische Tigermücke
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Tiere

Exotische Mücken breiten sich weiter aus

In Klagenfurt haben am Samstag die Entomologen, also die Insektenforscher, getagt. Insekten sind für das Gleichgewicht der Ökosysteme unentbehrlich. Doch in den letzten Jahrzehnten gingen ihre Bestände massiv zurück. Auf der anderen Seite tauchten Arten auf, die bisher nicht in Österreich und in Kärnten heimisch waren, wie etwa die Tiger- und die Buschmücke.

Die Buschmücke ist in Österreich längst schon heimisch, sagte Karin Bakran-Lebl. Sie ist von der AGES, der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit und zählt zu den führenden Insektenforscherinnen in Österreich: „Ich fange mit der Buschmücke an, die gibt es schon länger bei uns, die ist wirklich schon in ganz Österreich zu finden.“

Tigermücke in allen Bundesländern entdeckt

Vor elf Jahren wurde auch die erste Asiatische Tigermücke in Österreich entdeckt. Damals war es ein einzelnes Exemplar. Mittlerweile änderte sich die Situation: Im Vorjahr wurden Tigermücken beim Gelsenmonitoring der AGES erstmals in allen Bundesländern gefunden. Und es gibt bereits in Wien und Graz etablierte Mücken-Populationen, die den Winter bei uns überstehen können, sagte Bakran-Lebl: „In Kärnten haben wir sie auch schon vereinzelt nachgewiesen, das heißt sowohl in Pkws als auch auf Lkws wird sie oft mitgenommen. Man findet sie auch oft entlang von Autobahnraststätten.“ Asiatische Tigermücken sind mögliche Überträger von mehr als 20 verschiedenen Krankheitserregern. Viele davon, wie Denguefieber oder Zika können von heimischen Stechmückenarten nicht übertragen werden.

Heimische Gelsen sind noch unterwegs

Die heimischen Gelsen fliegen immer noch herum. Aktuell sind sie auf der Suche nach einem Winterquartier, sagte Christian Wieser, er ist der Leiter der Zoologischen Abteilung am Landesmuseum und Kärntens führender Insektenforscher. Normalerweise stechen die Gelsen um diese Zeit nicht mehr. Heuer sind sie deshalb auffällig, da es so lange warm ist, sonst befinden sie sich um diese Jahreszeit längst in Winterruhe, sagte Wieser. Und durch die starken Regenfälle im Sommer und lange stehenden Wasserflächen konnten sich mehr Gelsen als sonst entwickeln.