Wirtschaft

KELAG kauft spanische Wasserkraftwerke

Der heimische Energiekonzern KELAG kauft drei spanische Wasserkraftwerke. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, kolportiert werden aber 55 Millionen Euro. Das Unternehmen will weiter wachsen, heißt es.

Die spanischen Medien berichteten bereits zu Beginn der Woche darüber: Iberdrola verkauft drei Klein-Wasserkraftwerke an die KELAG. Auch wenn das heimische Unternehmen keine Zahlen nennen will, wird in den spanischen Medien die Summe von 55 Millionen Euro genannt. Schon im Vorjahr sicherte sich die KELAG vier Wasserkraftwerke. Die jetzigen drei nördlich von Valencia haben zusammen eine Leistung von 35 Megawatt.

„Klimawandel macht vor Grenzen nicht Halt“

Der erzeugte Strom wird in das spanische Netz eingespeist. Mit dem Kauf will sich der Konzern weiter entwickeln, sagte KELAG-Sprecher Josef Stocker: „Der Schwerpunkt unserer Investitionen ist logischerweise Kärnten, aber weder Klimawandel noch Klimaschutz machen an nationalen Grenzen Halt. Deswegen denken wir auch ein bisschen darüber hinaus, weil wir uns als Unternehmen dadurch weiterentwickeln und wachsen können.“

Die KELAG besitzt bereits etliche Kraftwerke und auch Windräder in Südosteuropa. Die Wasserkraftwerke in Spanien standen zum Verkauf, so Stocker. Jede Investition müsse sich betriebswirtschaftlich rechnen und das sei hier der Fall. In den kommenden zwei Jahren will die KELAG weitere 750 Millionen Euro in erneuerbare Energie investieren.

FPÖ fordert einmal mehr Preissenkungen

Vor dem Hintergrund der KELAG-Großeinkäufe in Spanien erneuerte der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer seine Forderung nach einer sofortigen Rücknahme der massiven KELAG-Strompreiserhöhungen, statt solcher Investitionen in Spanien. Die Riesengewinne werden auch noch im Ausland investiert, anstatt in Kärnten den dringend nötigen Netzausbau voranzutreiben, so Angerer.

Auch das Team Kärnten fordert erneut eine Rücknahme der Strompeiserhöhungen. Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte, die erst kürzlich veröffentlichten Zahlen des Kärntner Energieversorgers, der im ersten Halbjahr 2023 ein Rekordergebnis erzielt habe, müssen Anlass genug sein, den Strompreis zu senken. Das Konzernergebnis mit 263,3 Mio. Euro falle bereits jetzt höher aus als im Gesamtjahr 2022.