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Verkehr

ÖBB-Fahrplan ohne abgestimmte Anschlüsse

Mitte Dezember wird das Kärntner Teilstück der Koralmbahn-Strecke eröffnet. Zwischen dem Lavanttal und Klagenfurt werden die S-Bahn-Züge auf der neuen Trasse fahren. Aber es gibt Kritik von Fahrgästen, denn es gibt keinen direkten Anschluss an die Schnellzüge nach Wien und Salzburg. Die Weiterreise sei nur mit Wartezeiten möglich.

Wer ab Dezember schnell mit dem Regionalzug stündlich aus dem Lavanttal und aus Kühnsdorf nach Klagenfurt kommt, hat keine Anschlüsse an Schnellzüge nach Salzburg und Wien bzw. nur mit mehr als 40 Minuten Wartezeit. Vom Norden, aus St. Veit an der Glan, kommt die S-Bahn gleichzeitig in Klagenfurt an, wenn die S-Bahn Richtung St. Paul abfährt. Direkt umsteigen kann man also nicht.

Kritik an Koralmbahnfahrplan

Fahrgast Kärnten kritisiert Fahrplan

Kritik daran kommt von Eduard Kaltenbacher, dem stellvertretenden Obmann von Fahrgast Kärnten: „Wo der Kunde ja quasi zuschauen kann, wie er am Hauptbahnhof in Klagenfurt einfährt und sein Zug Richtung Osten den Klagenfurter Hauptbahnhof verlässt.“

Der Fahrplan sei anders nicht möglich, zumindest bis zur gesamten Eröffnung der Koralmbahn-Strecke zwischen Graz und Klagenfurt. Erst dann könnten die S-Bahnen an die Schnellzugfahrpläne angepasst werden, so ÖBB-Regionalmanager Reinhard Wallner.

Bis dahin stehe auf der halben Strecke, bis Wolfsberg nur ein Gleis zur Verfügung, und es gebe Zugskreuzungen: „Es ist eine Teilinbetriebnahme. Es geht nicht nur darum, dass der Koralmtunnel noch nicht in Betrieb ist, sondern auch Teilbereiche der Strecke stehen uns als Eisenbahnverkehrsunternehmen nicht zur Verfügung. Konkret der Bereich Mittlern bis St. Paul, der ist für uns auf der neuen Strecke nur eingleisig fahrbar, und damit gibt es entsprechende Einschränkungen.“

ÖBB: Vorverlegung der Fahrzeit nicht möglich

Doch Fahrgast Kärnten sieht sehr wohl noch Möglichkeiten für Änderungen, zumindest was den fehlenden Anschluss aus Richtung St. Veit an die S-Bahn Richtung Lavantal betrifft: Eine Vorverlegung der Fahrzeit. Dafür gebe es derzeit wegen des Güterverkehrs keinen Platz zwischen Sankt Veit und Klagenfurt, so ÖBB-Regionalmanager Wallner. Auch nicht für einen ganztägigen Halbstundentakt, der von Fahrgast Kärnten seit Jahren dort gefordert wird, so Kaltenbrunner: „Es ist sehr schade, dass man einerseits wirklich einen Meilenschritt macht mit der Inbetriebnahme der Kärntner Koralmbahn und dann Beschwerden Tür und Tor öffnet.“

Schüler müssen länger warten

Es gibt auch eine Verschlechterung zum bisherigen Fahrplan, was den Schülertransport betrifft. Zu Mittag fährt der Zug in Klagenfurt Richtung Lavanttal nicht wie bisher um 13.36 Uhr ab, sondern um 14.01 Uhr, so Kaltenbacher: „Für die Schüler ist das natürlich jetzt nicht unbedingt sehr erfreulich.“ Man könnte eine zusätzliche Fahrt um 13.31 Uhr einführen. Aber Wallner sieht auch hier keine Änderungsmöglichkeit. Da werde mehr Rücksicht auf Schüler in St. Paul genommen als auf jene in Klagenfurt: „Die wirklich tolle Welt der neuen Koralmbahn startet mit Dezember 25.“ Später am Nachmittag würden dann aber auch jetzt schon Verstärkerzüge für Pendler und Schüler zwischen Klagenfurt und Wolfsberg fahren, so Wallner.