Zug Koralmbahn
ORF
ORF
Chronik

Koralmbahn: Fahrten über 250 km/h

40 Kilometer in elf Minuten per Bahn, das klingt nach Zukunftsmusik, ist aber bei Testfahrten in Kärnten bereits Realität. Mit bis zu 250 km/h sind die Züge bereits auf der künftigen Strecke der Koralmbahn unterwegs, dabei kommt die gesamte Technik an ihr Limit.

Es war für alle, die am Donnerstag am Führerstand mitfuhren, ein besonderes Erlebnis. Geschwindigkeiten um die 250 km/h wurden bislang nur bei Testfahrten auf der Weststrecke zwischen Wien und St. Pölten vor mehr als zehn Jahren erreicht, sonst noch nie in Österreich.

Die ÖBB sind zwischen Klagenfurt und Aich Wiederndorf bei Grafenstein in dieser und auch in der nächsten Woche rasant unterwegs, erklärte Franz Kühweidler von den ÖBB: „Das Ziel dieser Testfahrten ist, einen sicheren Bahnbetrieb zu gewährleisten. Heute wird die Oberleitung genau auf Erschütterung und Energieversorgung sowie auch die digitale Messung der Signalstärke getestet.“ Mit Sensoren wurde auch die Standfestigkeit der Überführungen im Bahnhofsbereich getestet.

Erstmals 250 km/h auf der Koralmbahn

Ergebnisse „sehr, sehr positiv“

Mit den Hochgeschwindigkeitsfahrten wird neben der Oberleitung auch der Funk getestet, sagte Kühweidler: „Das ist die andere Komponente mit der Signalstärke.“ Mit Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h können künftig mehr Transporte stattfinden und Personen in kürzerer Zeit befördert werden. Im Regelbetrieb werden die Züge mit rund 230 km/ fahren.

Die ersten Erfahrungen seien „sehr, sehr positiv“, sagte Kühweidler: „Der Oberbau, der Gleiskörper, das wurde in den letzten Wochen schon getestet und auch mit 250 km/h befahren. Da gibt es ein sehr gutes Ergebnis. Und diese Testfahrten für Oberleitung und Funk in dieser Woche sind auch sehr gut ausgewertet worden. Jetzt schauen wir, was in den letzten Tagen noch bei den letzten Testfahrten herauskommt.“

Weitere Tests werden bis November durchgeführt, das betrifft auch das neue Zugsicherungssystem. Die Koralmbahn wird ganz ohne Signale auskommen. Der Lokführer bekommt alle relevanten Daten direkt in den Führerstand.