Tunnelübung
Peter Matha/ORF
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Chronik

Große Tunnelübung in Kühnsdorf

Die neue Hochleistungs-Bahnstrecke bietet viele Chancen, aber auch Herausforderungen, etwa für Einsatzkräfte. So gibt es zwischen Klagenfurt und Koralm acht Tunnel. Damit Rettung und Feuerwehren wissen, was im Ernstfall zu tun ist, werden derzeit verschiedene Szenarien geübt. Am Samstag hielten im Tunnel in Kühnsdorf 130 Feuerwehrleute eine große Einsatzübung mit 15 Statisten ab.

Der Kühnsdorf-Tunnel ist 500 Meter lang. Ab Dezember fahren Regionalzüge durch den Tunnel, später werden dann Züge mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200 km/h unterwegs sein. Am Samstag übten fünf freiwillige Feuerwehren, vier davon sind sogenannte Portalfeuerwehren, für den Ernstfall.

Die ersten der 130 Feuerwehrleute betraten mit dem Koordinator der ÖBB das Gleis, denn die Oberleitung führt Strom, es besteht Lebensgefahr. Hannes Schoitsch, Sicherheitsbeauftragter der ÖBB: „Bei einem Einsatz im Tunnel ist es so, dass der Strom abgeschaltet und geerdet wird. Wobei auf die Erdung ein wesentlicher Aspekt ist weil die Oberleitung, auch wenn der Strom abgeschaltet ist, noch immer über eine Restspannung verfügt, die tödlich ist.“

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Tunnelübung
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Tunnelübung außen
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Tunnelübung Feuerwehr
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Tunnelübung Rauch
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Feuerwehr bei Tunnelübung
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Leerer Tunnel
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Leerer Tunnel mit Zug
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Erfahrungswerte wurden gesammelt

Nachgestellt wurde ein Brandszenario. Mitten im Tunnel musste ein Zug evakuiert werden, mit 15 Verletzten. In so einem Fall entscheidet der Wind, von welcher Seite aus gearbeitet und zum Zug gegangen wird. Mit dem Rauch, von der sauberen Seite, gingen die Atemschutzträger in die Mitte des Tunnels. Die Funkverbindung ist in der Röhre schlecht. Bei dieser Übung wurden Erfahrungswerte gesammelt.

In Theoriestunden wurde gelernt, nicht unbedingt gleich die Notverriegelungen zu lösen und in den Triebwagen zu stürmen, um Hilfe zu leisten. Einsatzleiter Michael Kodal von der Feuerwehr Kühnsdorf: „Sie haben den Zug noch nicht geöffnet, weil die Löschleitung noch nicht verfügbar war und daher wurde der Zug noch nicht geöffnet, damit keine Gase eintreten und die Personen gefährden.“ Im Ernstfall wäre der Zug für die Personen im Inneren ein sicherer Rückzugsort.

Tunnelübung

Ernstfall-Training alle vier Jahre

Mit Leuchtbojen wurden zum Beispiel Wasserverteiler markiert, aber auch Personen, die gerettet werden mussten. Das Material, dass die Einsatzkräfte brauchten, kam mit einem einfachen Wagen in die Röhre. Diesmal nahm man sich bei der Übung Zeit nach dem Motto „Genauigkeit geht vor Schnelligkeit.“ Die Statisten wurden der Rettung übergeben. Nächste Woche ist der Grüntunnel Peratschitzen dran. Und in Zukunft muss in jeder Röhre alle vier Jahre für den Ernstfall trainiert werden.