Pfleger mit Bett
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Soziales

Land: Positiv zu KABEG-Gehaltserhöhungen

Per 1. September hat die Steiermark die Gehälter für Krankenhauspersonal massiv erhöht, mit Mehrkosten von rund 100 Millionen Euro im Jahr. Kärnten geriet damit ins Hintertreffen, weshalb Betriebsrat und Ärztekammer eine Angleichung fordern. Das Land ist nicht abgeneigt.

Allerdings dürfe nicht nur das Grundgehalt verglichen werden, sondern auch Zulagen, Vorrückungen und sonstige Leistungen, sagt Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die Defizitabdeckung für die fünf Landeskrankenanstalten der Krankenanstalten-Betriebsgesellschaft (KABEG) macht pro Jahr 330 Millionen Euro aus, gezahlt von Land und Gemeinden. Im Klinikum Klagenfurt, dem drittgrößten Krankenhaus Österreichs, werden pro Jahr mehr als 60.000 Patientinnen und Patienten behandelt. In Zukunft werden die Kosten steigen, auch, wenn die geforderte Gehaltsanpassung an die Steiermark von 1.000 Euro brutto pro Monat bei Ärztinnen und Ärzten sowie 150 bis 200 Euro für das Pflegepersonal noch keineswegs beschlossene Sache ist.

KABEG Gehälter

„Es geht um viele Details“

Prettner sagte dazu: „Es geht nicht darum, nur die Highlights herauszupicken, sondern wirklich alle Bereiche zu vergleichen. Dann geht es um die Einstufung, die Arbeitszeiten, die Urlaubsansprüche, um Vorrückungen, um Nebengebühren, um Pauschalen, um Prämien, um Wochenenddienste. Also es geht um wirklich viele Details.“

Trotzdem weiß Prettner, dass in Zukunft mehr Geld für das Krankenhauspersonal notwendig sein wird. Wie viel, das sollen die Verhandlungen ergeben: „Was letztendlich dann herauskommen wird, wird eine große Summe an Geld sein, aber ich kann noch nicht sagen, wie viel es genau sein wird. Wir arbeiten daran und das ist jetzt eine wirkliche Monsteraufgabe, sich durch diesen Dschungel durchzuarbeiten, alles zu durchforsten und auch mit den Betriebsräten in Verhandlungen zu treten.“ Fix ist für Prettner, dass Kärnten auch künftig bei den Gehältern für das Krankenhauspersonal im österreichischen Spitzenfeld liegen solle.

ÖVP: Gehälter bereits im Spitzenfeld

ÖVP-Klubobmann Markus Malle sagte in einer Reaktion am Samstag, er habe Verständnis dafür, dass es nach den Gehaltserhöhungen in der Steiermark auch Wünsche vom Kärntner Gesundheitspersonal gebe. „Ich gebe allerdings zu bedenken, dass die Bezahlung in Kärnten vor allem in der Pflege bereits bisher im Spitzenfeld gelegen ist“. Er warne vor einem „Wer bietet mehr-Wettkampf“ unter den Bundesländern. Zumal nicht alles mit höheren Gehältern zu regeln sei, weil es auch Herausforderungen bei den Arbeitsbedingungen gebe. Etwaige Erhöhungen müssten unbedingt an Strukturreformen gekoppelt sein, so Malle.