Fähre Guntschach
Christian Debelak/Bundesheer
Christian Debelak/Bundesheer
Chronik

Bundesheer beendet Assistenzeinsatz

Die heftigen Niederschläge Anfang August haben in Mittel- und Unterkärnten für Murenabgänge und Überschwemmungen gesorgt. Seither stand das Bundesheer vielerorts im Assistenzeinsatz, dieser wird laut den gesetzlichen Vorgaben am Freitag beendet.

Bis Donnerstag wurde eine 50-Tonnen-Fähre sowie eine Personenfähre in den Bereichen Glainach, Guntschach und Rottenstein betrieben. Außerdem wurden Wasserbeprobungen von ABC-Abwehr-Spezialisten durchgeführt. Mit Freitag wurde der Einsatz für bis zu 160 Soldatinnen und Soldaten beendet, da laut Aussendung ein Assistenzeinsatz nur als Notversorgung bei Gefahr in Verzug gemäß den gesetzlichen Vorgaben möglich ist.

ABC-Spezialisten beprobten Trinkwasser

Die 15 Spezialisten prüften das Kärntner Trinkwasser auf eine mögliche bakterielle Kontamination. Seit 16. August wurden Wasserproben bei rund 300 Wasserversorgungseinrichtungen in Mittel- und Unterkärnten entnommen. Die Proben wurden in einem eigenen Laborcontainer ausgewertet und dokumentiert – mehr dazu in Land: „Keine Gefährdung beim Trinkwasser“.

Fähre Guntschach
Arno Pusca/Bundesheer

Zerstörtes Wasserkraftwerk in der Vellach von Muren befreit

Anfangs unterstützten die Soldatinnen und Soldaten die Feuerwehren beim Befüllen von Sandsäcken, wie etwa in der Goiginger-Kaserne in Bleiburg und bei der Berufsfeuerwehr Klagenfurt. Mit schwerem Pioniergerät wurde ein zerstörtes Wasserkraftwerk in der Vellach von Verklausungen und mehrere Hauptverkehrswege in der Gemeinde Eisenkappel von Vermurungen befreit.

In Glainach wurde eine 50-Tonnen-Fähre errichtet und eine Personenfähre eingesetzt, um Personal und schweres Gerät der Wildbach- und Lawinenverbauung des Landes Kärnten sowie Bundesheerpioniergerät von Rottenstein nach Unterguntschach zu bringen – mehr dazu in Guntschach nur noch zu Fuß erreichbar.

Fähre Guntschach
Christian Debelak/Bundesheer

Treimischer Teich drohte überzugehen

Auch in Klagenfurt wurden Soldatinnen und Soldaten bei verschiedensten Schadstellen beigezogen, etwa bei der Abdichtung des Treimischer Teiches und beim Rekabach in Viktring, dort wurden Sandsackbarrieren aufgebaut. Im Waidischbach in der Gemeinde Ferlach wurde ein Geröllauffangbecken, ein Murenbrecher, von Geröll befreit, und Findlinge wurden für Sprengungen für eine zivile Firma vorbereitet und danach abtransportiert.

194 Hubschrauberstarts und -landungen

Ein Transporthubschrauber vom Typ Agusta Bell 212 wurde für Erkundungs-, Evakuierungs- und Versorgungsflüge sowie zur Unterstützung der Einsatzkräfte eingesetzt. Ein weiterer Hubschrauber vom Typ S-70 Black Hawk transportierte Strommasten, Aggregate und Treibstoff für die KNG-Kärnten Netz GmbH in abgelegene und abgeschnittene Ortschaften, um dort die Stromversorgung wiederherzustellen – mehr dazu in Schwere Unwetter über weiten Landesteilen.

Bei 194 Starts und Landungen transportierten sie 263 Personen und über 19.000 Kilogramm Last.

Behelfsbrückenbau in Neuhaus

In der Gemeinde Neuhaus errichtete das Bundesheer eine „Mabey&Johnson“-Behelfsbrücke, damit mehrere abgeschnittene Gehöftgruppen am Motschulaberg wieder auf dem Landweg erreicht werden konnten. In Unterbergen in der Stadtgemeinde Völkermarkt beseitigten Villacher Pioniere die Spuren eines Murenabganges.

Bis zu 160 Soldatinnen und Soldaten des Pionierbataillons 1 aus Villach und des Baupionierzuges der Stabskompanie des Militärkommandos Kärnten sowie zwei Hubschrauber vom Typ S-70 Black Hawk und Agusta Bell 212 waren seit 4. August 2023 im Assistenzeinsatz.