Bei den Quereinsteigern handelt es sich um Akademikerinnen und Akademiker mit einschlägigen Studien. Sie wurden vom Bildungsministerium unter dem Titel „Klasse Job“ angeworben ,um dem zunehmenden Lehrermangel in einigen Bundesländern und einigen Fächern entgegenzuwirken. 36 solcher Quereinsteiger werden ab Montag in Kärntens Schulen unterrichten.
Grundvoraussetzung sind Bachelor und Berufserfahrung
Ein absolviertes Bachelorstudium und eine entsprechende Berufserfahrung sind die Voraussetzungen, um in den Lehrberuf zu wechseln. Bevor die 36 Frauen und Männer im neuen Schuljahr unterrichten, absolvieren sie einen Einführungskurs an der Pädagogischen Hochschule. „Die fachlichen Kenntnisse bei diesen Quereinsteigern sind alle gegeben, durch das facheinschlägige Vorstudium und auch durch eine mehrjährige Berufspraxis, die sie vorweisen müssen. Dann geht es hier in diesem Hochschuljahrgang vor allem darum, die pädagogischen Fähigkeiten dieser Kolleginnen und Kollegen entsprechend zu schulen“, sagte erklärt Vizerektor Georg Sitter.
Quereinsteiger
Naturwissenschaften, Sport, Werken und Informatik gefragt
Es geh um das Dienstrecht, die Schulordnung, aber auch um Fragen der Leistungsbeurteilung. Unterrichten werden die Quereinsteiger ab der Sekundarstufe, also an Mittelschulen und allen Höheren Schulen, erklärte Thomas Druck, Bedarfskoordinator in der Bildungsdirektion. Ohne die neuen Lehrkräfte gebe es für einige Fächer zu wenig Personal. „Ein besonderer Bedarf in Kärnten besteht in Naturwissenschaften, Bewegung und Sport, textiles Gestalten, Werken und bildnerische Erziehung. Auch Informatik ist ein Bereich, der in Zukunft auch für Quereinsteiger interessanter und wichtiger wird“, so Druck.
Quereinsteiger aus verschiedensten Bereichen
Die Quereinsteiger kommen aus den verschiedensten Berufsfeldern. So wird beispielsweise der Tierarzt Adrian Brunner ab Montag das Fach Biologie an der NMS Winklern unterrichten. Er sagte, dass es einfach sei, weil er aus der Region komme und sich mit den Themen identifizieren könne.
Der Geologe Lukas Kohlmaier wird an einer Mittelschule in Obervellach seinen Dienst antreten und den Schülern Lust auf Chemie und Biologie machen, denn Lehrer wollte er schon früher werden, damals hätte er aber lange auf eine Anstellung warten müssen.
Viele Akademiker kommen zurück nach Kärnten
Das Durchschnittsalter der Quereinsteiger liegt in Kärnten bei 41 Jahren, so Bedarfskoordinator Thomas Druck. Ein Vorteil für Kärnten sei es auch, dass es viele Akademiker in anderen Bundesländern gebe, die jetzt die Chance wittern, wieder nach Kärnten zurückzukommen. Insgesamt sind bereits 170 Quereinsteiger zertifiziert, deutlich mehr, als in anderen Bundesländern, so Druck.