Binnen zwei Wochen soll die enorme Anzahl von 350 Wasserversorgungsanlagen beprobt werden. Deshalb braucht es auch die Hilfe des Bundesheers, das am Mittwoch zu diesem eher ungewöhnlichen Assistenzeinsatz nach Kärnten angerückt ist. Ein Feld-Labor wurde bei der Lebensmitteluntersuchungsanstalt in Klagenfurt aufgebaut. Roman Mischak vom ABC Abwehrzentrum Korneuburg sagte, das Team bestehe aus 13 Soldaten aus ganz Österreich: „Es handelt sich um Experten im Bereich der Wasseraufbereitung bzw. Wasseranalyse."
Beprobung nach Prioritäteliste
Alle Wasserproben sollen in den nächsten zwei Wochen abgearbeitet – sprich analysiert – werden. Begonnen werde mit der Beprobung Donnerstagfrüh, und zwar nach einer vom Land erstellten Prioritätenliste. Alle betroffenen Trinkwasserversorgungseinrichtungen werden aktiv vom Land Kärnten kontaktiert, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).
Vier Parameter werden überprüft
Nach der Probenentnahme dauert es mindestens vier Tage, bis ein Ergebnis vorliegt. Allein die Bebrütung im Labor dauert 72 Stunden. Um die Trinkwassersicherheit zu gewährleisten wird auch eine ganze Bandbreite an Tests durchgeführt. ILV-Direktor Gunther Vogel sagte, die Untersuchungen laufen streng nach der Trinkwasserverordnung ab: „Die Gesamtkeimzahl, die koliformen Keime, die Escherichia coli und die Enterokokken. Nur mit diesen vier Parametern kann ich tatsächlich eine aussagekräftige Trinkwasserbeurteilung durchführen.“
Keine besondere Gefahrenlage
Es sei aber nicht von einer besonderen Gefahrenlage auszugehen. Wessen Wasser trüb aus der Leitung kommt, sollte allerdings seinen Wasser-Versorger kontaktieren, so Vogel. Die Probenentnahme und Analyse ist für die betroffenen Trinkwasserversorgungseinrichtungen kostenlos. Die Ergebnisse werden telefonisch mitgeteilt, es wird aber auch ein schriftliches Gutachten an die Trinkwasser-Versorger ergehen.