Visualisierung der neuen Justizanstalt
Zinterl Architekten
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Chronik

Bauverhandlung zu neuer Justizanstalt

Am Mittwoch hat auf dem Areal der neuen Justizanstalt Klagenfurt die erste Bauverhandlung stattgefunden. Nach vielen Verzögerungen soll der Neubau für 425 Häftlinge im kommenden Jahr begonnen werden. Bedenken der Anrainer werde Rechnung getragen, hieß es.

In der Bauverhandlung wurden auch Bedenken der Anrainer thematisiert, betreffend Lärm und Sicherheit. Diesen Einwänden werde Rechnung getragen, sagt Josef Gramm, der Leiter der Justizanstalt Klagenfurt. Die Einwände müssten neu verhandelt werden. Eines könne er aber bereits sagen, den Lärmpegel, der jetzt schon dort in Flughafen- und Autobahnnähe gemessen wird, werde man mit der neuen Justizanstalt nicht überschreiten: „Wir bauen auf der grünen Wiese, das heißt, die Anrainer sind bis zu 100 Meter entfernt.“

Kommunikation von Raum zu Raum nicht möglich

Die Baukonstruktion sei so geplant, dass auch der Lärm ziemlich hintangehalten werde. Es gebe keine Möglichkeit für die Inhaftierten, von einem Haftraum in den anderen Haftraum zu kommunizieren. Das sei ein großes Problem in anderen Anstalten. Auch die Fenster seien entsprechend konzipiert, so Gramm. Man habe Lokalaugenscheine gemacht, es gebe dort eine stark befahrene Straße, den Flughafen und die Autobahn. „Also nach meinem Dafürhalten werden wir diesen Geräuschpegel, der bereits besteht, nicht überschreiten.“

5,5 Meter hohe Mauer

Auch bei der Sicherheit werde das Gefangenenhaus das modernste Österreichs: „Die Mauer, die wir bauen wird 5,5 Meter hoch sein und mit einer Vorfeldsicherung als auch einer Außensicherung mit Detektoren abgesichert sein. Das heißt, eine Annäherung an die Haftmauer wird angezeigt, sowohl außen als auch innen.“ 425 Häftlinge sollen dann im neuen Gefängnis untergebracht werden, knapp 100 mehr als in der bestehenden Justizanstalt. Die Kosten für den Neubau betragen 170 Millionen Euro.

Kritik vom Team Kärnten

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sagte in einer Aussendung, inzwischen sollen 170 Millionen Euro für den „Nobel-Knast“ aufgewendet werden, was eine exorbitante Kostensteigerung darstellt. 2020 sei noch von 100 Millionen Euro Gesamtkosten die Rede gewesen. Es gebe eine grundsätzliche Notwendigkeit einer adäquaten Justizanstalt, nicht aber in dieser gigantomanischen Überdimension, so Köfer.