Es ist nach der CoV-Pandemie der Sommer, in dem es viele Urlauber wieder ins Ausland zieht, dazu kommt die Teuerung sowie das Wetter in der Vorsaison und im Juli. Das alles spüren die Kärntner Hoteliers. Von Jubelstimmung könne keine Rede sein, sagte Branchensprecher Josef Petritsch aus St. Kanzian am Klopeiner See. Das Minus aus dem Juni ist in den Hotels noch nicht aufgeholt.
„Wir haben eine herausfordernde und schwierige Saison dieses Jahr. Ich kann mich jetzt nicht anschließen und Jubelmeldungen von mir geben.“ Für den August, September und bis in den Oktober hinein wünsche man sich jetzt eine Schönwetter-Periode. „Damit wir noch retten können, was zu retten ist“, so Petritsch.
Nachholbedarf bei Schlechtwetter-Angeboten
Der Tourismussprecher blickt aber auch kritisch auf die Angebotsentwicklung im Land. „Wir haben in Kärnten einfach einen großen Nachholbedarf an wetterunabhängigen Einrichtungen, aber auch an touristischen Produkten, bei denen uns andere Destinationen überholt haben“, so Petritsch. Die Kärnten Werbung verweist lieber auf die Halbjahreszahlen, hier sei Kärnten gut unterwegs, aber der Tourismus dürfe nicht allein auf Schönwetter setzen.
„Wir haben absolut Potenzial in Kärnten, weiterhin darauf zu setzen, dass wir mehr Angebot haben für die Tage, an denen das Wetter nicht so schön ist. Da sind Badehäuser ein Thema, aber auch andere Schlechtwetterangebote“, so Kärnten Werbung-Chef Klaus Ehrenbrandtner. Dabei reicht die statische Bandbreite im Juni in den Regionen von minus zehn bis plus zehn Prozent – je nach Angebot, so der Kärnten Werbung-Chef. Klagenfurt beispielsweise erreichte im Juni mit zehn Prozent ein gutes Plus. Für die Touristiker der Beweis für den Erfolg des Ironman, sie wünschen sich mehr Events.
Ein Minus von zehn Prozent gab es im Juni auf Kärntens Campingplätzen. Am Campingplatz am Turnersee beispielsweise sind jetzt alle 470 Plätze ausgebucht. Die Unwetterkapriolen der vergangenen Wochen gingen aber nicht spurlos vorbei. Im Ernstfall helfen hier alle zusammen. „Wenn schlechtes Wetter angesagt wird, fahren wir mit dem Fahrrad sofort sternförmig aus, um die Leute zu warnen. Glücklicherweise ist nichts passiert. Rechts und links von uns liegen aber viele Bäume flach, es ist unglaublich. Bei uns sind aber kaum drei Äste von den Bäumen gefallen“, so Stefan Breznig.