Politik

Strompreiserhöhung: FPÖ will Transparenz

Die FPÖ wird im Landtag am kommenden Donnerstag zwei Dringlichkeitsanträge einbringen. Neben einem Stopp der Strompreiserhöhung fordert die FPÖ von der KELAG die Offenlegung der Preiskalkulation für die Strompreis-Erhöhung ab 1. August trotz Rekordgewinnen. Die KELAG spricht von einer vereinheitlichten Tarifstruktur, die FPÖ nennt das Abzocke.

Mit 1. August 2023 vereinheitlicht die KELAG ihre Tarife in Kärnten auf 24,84 Cent pro Kilowattstunde Strom. Das betrifft vor allem Bestandskunden, die nun mehr zahlen als auch Neukunden, wo der Preis gesenkt wird. Im Durchschnitt ist das eine Erhöhung der Stromtarife um 90 Prozent oder elf Euro monatlich mehr.

FPÖ: Gewinne nicht akzeptabel

Angesichts der Gewinne, die die KELAG schreibe, sei das nicht akzeptabel, so die FPÖ. Klubobmann Erwin Angerer sagte, die wirtschaftliche Situation der KELAG sei sehr positiv: „Sie haben im vergangenen Jahr 214 Millionen Euro erwirtschaftet, das heißt Gewinn. Sie haben 100 Millionen davon als Dividende ausgeschüttet, also da freuen sich alle Aktionäre und wir haben immer noch über 80 Prozent laut Recherche von Profil in öffentlicher Hand.“

Es gebe eine freie Rücklage auf einem Sparbuch, sagte Angerer: „Auf dem liegen 865 Millionen Euro. Es gibt zusätzlich die gesetzliche Rücklage auch in Millionenhöhe und es gibt zusätzlich noch immer die Sonderpensionisten bei der KELAG, die auch noch 160 Millionen als Rücklage in der Kelag liegen haben.“ Die Freiheitlichen fordern auch mehr Transparenz, wie der Strompreis zustande kommt.

Wiedereinführung des Schulstartgeldes gefordert

Eine weitere Initiative der Freiheitlichen im Landtag beschäftigt sich mit der Wiedereinführung des Schulstartgeldes des Landes. Gefordert werden 200 Euro pro Kind.

Die KELAG entgegnet in einer Aussendung, dass die Kunden weitere Wahlmöglichkeiten hätten. Bei Kunden mit Wärmepumpe oder Elektroheizung wird für den Stromverbrauch über 3.500 kWh pro Jahr ein reduzierter Preis von 22,44 ct/kWh (18,70 ct/kWh exkl. USt) verrechnet. Etwa 60 Prozent der von der Preisanpassung betroffenen Kärntner Bestandskunden verbrauchen weniger als 2.900 kWh pro Jahr, bei ihnen wirkt die Strompreisbremse auf die gesamte Menge.

Als Alternative zur Preisanpassung bietet die KELAG Bestandskunden mit Verbrauchsanlagen in Kärnten ab 1. August 2023 das Produkt „KELAG Strom Vorteil“ mit einem für zwölf Monate garantierten Preis von 19,80 ct/kWh (16,50 ct/kWh exkl. USt) an.