Strommast
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Politik

Strompreiserhöhung beschäftigt Landtag

Im Kärntner Landtag hat der Finanzausschuss am Dienstag einmal mehr über den Strompreis debattiert. Auf Antrag der FPÖ wurden Gilbert Isep, als Aufsichtsratsvorsitzender der KELAG, sowie Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gaby Schaunig (beide SPÖ) als Auskunftspersonen geladen. Hintergrund ist die anstehende Tariferhöhung.

Einmal mehr wurde von FPÖ und Team Kärnten gefordert, dass das Land Einfluss auf den Strompreis nehmen soll. Das sei rechtlich nicht möglich, hieß es abermals von LH Kaiser und Isep. Preissprünge bei den Kärntner Energieversorgern würden aber künftig genau unter die Lupe genommen und hinterfragt.

Kelag Preise im Bundeslaendervergleich

Anbieter vergleichen

Derzeit erreichen die Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer laufend Fragen, ob der Tarif gewechselt werden sollte oder nicht, insbesondere, wenn ein Brief über eine Tariferhöhung ins Haus flattert. Das Schwierige dabei sei, sagte Herwig Höfferer von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer, dass man sich den Stromverbrauch des Konsumenten ansehen müsse und dann die Anbieter vergleicht.

„Dann muss man schauen, wie schaut es mit der Preisbindung aus, wie schaut es mit der Strompreisbremse aus, jede dieser Beratungen ist eigentlich anders und es sind mehrere tausend Beratungen, seit die KELAG die Schreiben zur Preiserhöhung ausgeschickt hat“, sagte Höfferer.

E-Control Homepage
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Homepage der Energiebehörde E-Control

Rabatte können täuschen

Wer kündigt, muss sich um Alternativen umschauen. Gesammelte Vergleichsangebote zeigt der Tarifkalkulator der E-Control im Internet. Bei der Auswahl sollte man darauf achten, ob man eine Vertragsbindung will, etwa mit einer Preisbindung von einem Jahr, sagte Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der E-Control: „Oder geht man eher auf ein Produkt, bei dem man zum Beispiel ein Mal im Monat einen neuen Preis erhält.“ Das sei im Moment durchaus attraktiv, „allerdings sollte man sich dann schon monatlich mit seiner Stromrechnung auseinandersetzen“, sagte Urbantschitsch.

Genau hinschauen, heißt es auch bei den zahlreichen Rabatten, die zu den einzelnen Tarifen angeboten werden. Die E-Control betrachtet diese mit Skepsis. Wenn nämlich der Rabatt wegfällt, so Urbantschitsch, „wird jener Betrag verrechnet, der im Vertrag steht und das kann ein durchaus höherer Preis sein.“

Strompreis Analyse
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Die KELAG-Preise befinden sich im unteren Drittel

KELAG-Preise auch nach Erhöhung „im Marktumfeld“

Die letzten Berechnungen der E-Control zeigen, dass sich die Strompreise der KELAG im Vergleich mit anderen Landesenergieversorgern bisher im unteren Drittel bewegt haben und dass sich die Preise auch nach der Erhöhung „durchaus im Marktumfeld“ bewegen.

Energieversorger bieten Rabatte nicht nur an, um am Markt trotz Tariferhöhungen attraktiv zu bleiben, sondern auch wegen rechtlicher Unsicherheiten. Der Verein für Konsumenteninformation und der Verbraucherschutzverein haben eine Klage wegen der letzten Tariferhöhungen eingebracht, die in ihren Augen nicht gerechtfertigt sind.

Klagen gegen Strompreise

Wegen der Klagen gehen die Energieunternehmen lieber auf Nummer sicher, sagte Urbantschitsch: „Indem sie sich zum einen einen neuen Vertrag unterschreiben lassen und zum anderen Rabatte gewähren, damit sie letztlich nicht in die Situation kommen, die Preise wieder erhöhen zu müssen.“

Eingeklagt wurden nicht nur die Preisanpassungen der KELAG, sondern auch die Änderungskündigungen der Stadtwerke Klagenfurt. „Das war ein Umgehungsgeschäft, eine Änderungskündigung und da haken wir rechtlich ein und malen uns gute Chancen aus“, sagte Daniela Holzinger-Vogtenhuber, die Obfrau des Verbraucherschutzvereins. Vor Jahresende wird nicht mit Ergebnissen gerechnet.