Gamsgrubenweg Nationalpark Hohe Tauern
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chronik

Streit um Gamsgrubenweg im Nationalpark

Seit 2022 streiten Alpenverein und Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) um den Gamsgrubenweg im Nationalpark. Die GROHAG will eine Hütte am Wegesrand errichten, der Alpenverein ist dagegen. Nach zwei Verhandlungstagen und einem Lokalaugenschein im Gelände wird jetzt ein Gutachten eingeholt.

Der Gamsgrubenweg führt von der Franz-Josefs-Höhe in Richtung Johannesberg und ist zweieinhalb Meter breit und eineinhalb Kilometer lang. Im Zuge der Verhandlungen soll geklärt werden, wie es dazu kommen konnte, dass im Jahr 1936 rund 11.000 Quadratmeter Schutzgebiet von der GROHAG enteignet wurden und 20 Jahre später in den Katasterplänen drei Mal so viel Fläche aufscheint.

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Tauziehen um geplante Hütte

Der Fall kam nun auf, weil die GROHAG sagt, eine geplante Hütte würde auf ihrem Grund stehen – und weil der Alpenverein als anderer möglicher Eigentümer der Meinung ist, dass es sich um seinen Grund handeln würde. Eine Hütte komme aus Sicht des Alpenvereins gar nicht in Frage, denn diese sei alpinistisch wertlos.

Da die Steinschlaggefahr seit Jahren hoch ist, darf man den Weg zurzeit nur als Alpinist und mit Helm den Weg betreten. Bei der Verhandlung samt Gutachter und Vermesser war von Steinschlaghelmen zur Sicherheit vor herabfallenden Geröll jedoch kaum etwas zu sehen.

Gutachten wird eingeholt

Mit Hilfe von Satelliten werden jetzt der Weg und die breiten, umstrittenen Ränder im steilen Gelände neu vermessen. Ein Gutachten soll beim nächsten Verhandlungstag im Herbst in Klagenfurt die Entscheidung erleichtern, wem die Flächen neben dem Wanderweg zugesprochen werden.