Besonders deutlich wurde der Aktionismus des Journalisten in der Endphase der freiheitlichen Landesregierung in Kärnten. An der kritischen Bürgerinitiative K2020 war er beteiligt und rief im Jahr 2011 die „Mutbürgerbewegung“ ins Leben. Damals noch als Internetunternehmer organisierte er in der aufgeheizten Stimmung rund um die Ortstafelfrage die Aktion „Kärntner umarmen Slowenen“. Wutbürger sollten zu Mutbürgern werden, ein „Versuch unzufriedener Bürger, nach Wegen zu suchen, um den politischen Missständen im Lande entgegenzutreten“.
Aufdecken von Missständen
Doch der Journalismus war sein eigentliches Geschäft, Miklautz erlernte ihn Ende der 90er Jahre bei der „Kleinen Zeitung“. Seinen Zugang interpretiert er heute mit einem längst vergessenen Begriff aus der US-amerikanischen Presselandschaft für investigative Journalisten: „Muckraker – Mistkratzer, Dreck-Aufwühler, Nestbeschmutzer“. Sie seien „Schnüffler, die Filz, Korruption und Missstände aufdeckten. Leute, die sich um nichts schissen“, wie es auf seiner Website mediapartizan.at heißt. Diese Website ist es auch, die Miklautz nun neben seinen investigativen Geschichten im eigentlich als Society-Blatt abgestempelten „Kärntner Monat“ die Staatsanwaltschaft ins Haus brachte – mehr dazu in Ermittlungen gegen Aufdeckerjournalisten.
Miklautz wird wohl nicht zu unrecht eine der größten Journalismustugenden nachgesagt: Wenn er sich in ein Thema verbeißt, lässt er es so schnell nicht mehr los. Und wenn es Gegenwind oder Drohungen gibt, lautet sein Motto: „Jetzt erst recht.“ Davon können die Verantwortlichen am Flughafen Klagenfurt ein Lied singen: Abschnittsweise im Tagestakt hatte Miklautz im vergangenen Jahr fragwürdige Vorgänge ans Tageslicht befördert. Konsequenz: Miklautz wurde von einer Pressekonferenz am Flughafen offiziell ausgeladen. Und erst vor wenigen Wochen wurde der Flughafen durch die öffentliche Hand rückübernommen.
Anzeige wegen Berichte über Klagenfurter Rathaus
Angezeigt wurde Miklautz nun aber wegen kritischer und für die Verantwortlichen äußerst unbequemer Recherchen um Überstundenabrechnungen, Gehälter und Nebentätigkeiten im Klagenfurter Rathaus. Miklautz habe geheime Dokumente veröffentlicht und damit einen Beitrag zur „Verletzung des Amtsgeheimnisses“ geleistet, so die Ansicht der Staatsanwaltschaft, die seine Arbeitsgeräte beschlagnahmte – mehr dazu in Causa Miklautz: Zadic ordert Bericht.