Auch ohne Sonnenschein gab es in Ochsendorf am Freitag enormen Flugverkehr. Mittendrin in der Einflugschneise, die Imker – allerdings in vollkommener Ruhe. „Ganz wichtig ist es halt, dass man schaut, ob sie genug Futter haben“, erklärt Kajetan Kreutz vom Landesverband der Imker, worauf es bei der Haltung der Bienen ankommt. Im Idealfall sollte irgendwann auch ein Glas Honig auf dem Frühstückstisch stehen. Viele Imker hätten aber während des schlechten Wetters im Mai darauf vergessen, ihre Bienen zu füttern, so Kreutz.
Kurze Hose, kurzes Shirt: Die „Carnica“ ist friedliebend
Bei der Carnica Biene dreht sich alles um die Königin. Sogar nach Deutschland werden sie schon exportiert, um dort ihre Völker aufzubauen. In einem Stock sorgen 50.000 Individuen für den Honig. Carnica-Bienen seien sehr friedlich, weshalb man auch mit kurzer Hose und kurzem Shirt arbeiten könne, weiß Georg Zschorlich aus Sachsen in Deutschland.
Imkerschule
Wie Bienen Honig produzieren, fasziniert auch Junge
Einen Einblick in die Arbeit der Imker gab es am Freitag auch in die Imkerschule. 32 Stunden Theorie und Praxis sind für einen Grundkurs nötig. 250 Absolventinnen und Absolventen sind dabei, darunter auch immer mehr Frauen und jüngere Menschen. „Mich fasziniert es schon, wie die Bienen den Honig produzieren“, sagte einer der „Youngster“, Tristan Flattach.
Hilfe gegen Varroa-Milbe aus dem Bienenstock
Beim Landesverband für Bienenzucht werden knapp 3.000 Königinnen gezüchtet, die dann auch exportiert werden. Zudem laufen bereits seit 20 Jahren Versuche, damit die Bienen ihren mittlerweile größten Feind, die Varroa-Milbe, selbst erkennen und aus dem Stock verbannen können.
Bekanntlich vermehrt sich die Varroa-Milbe in der Brut, die dabei geschädigt wird. Bienen aus besagter „Varroa-Toleranzzucht“ erkennen am Geruch, dass etwas nicht stimmt und beseitigen die befallene Brut und die Milbe rechtzeitig, bevor sich die Milbe im Bienenstock rasant vermehren kann.
Imker forcieren seit 20 Jahren „Varroa-Toleranzzucht“
Die Varroa-Toleranzzuchten könnten soweit forciert werden, dass der Schädling ohne Eingriff des Menschen in Schach gehalten wird. Dann müsste auch keine Milben-Behandlung mehr erfolgen, erklärt Elisabeth Thurner, die Obfrau des Bienenzuchtverbandes. Seit 20 Jahren werde von den Imkern auf dieses Merkmal hin selektiert. Damit es „erbfest“ wird, sei es aber noch ein langer Weg.