Schüler MINT-Fächer Lakesidepark
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Wirtschaft

IT-Branche sucht Nachwuchs mit Forschergeist

Im Lakeside Park in Klagenfurt haben am Montag 250 Schüler aus Kärntner Mittelschulen bei der „MINT-Messe“ einer Experten-Jury ihre Projekte aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik präsentiert. Auch sie gehören zum dringend benötigten Nachwuchs für die heimische IT-Branche in den kommenden Jahren.

Dass die Zehn- bis Zwölfjährigen auch in zehn Jahren noch in einem sogenannten MINT-Fach tätig sind, ist laut aktuellen Studien in Kärnten dringend nötig, heißt es von Fachvertretern der Branche. Marc Gfrerer, IT-Berufsgruppensprecher der Wirtschaftskammer Kärnten, sagt, es gebe immer Potenzial nach oben: „Grundsätzlich haben wir ein sehr gutes Ausbildungsangebot. Wir müssen nur genug Leute motivieren, in diesen Fachbereichen auch ihre Zukunft zu sehen.“

Die IT spiele mittlerweile in allen Branchen eine entscheidende Rolle – von der Industrie bis zur Reinigung. Die künstliche Intelligenz sei ebenso zukunftsweisend, aber man dürfe nicht davon ausgehen, dass diese Lücken in allen Bereichen abdecken werde. „Wir brauchen trotzdem technische Grundausbildungen“, so der Branchensprecher.

WK: Zehn Punkte für Wandel in der Ausbildung

Er geht davon aus, dass bis 2030 der IT-Fachkräftemangel gedeckt werden könne. Die Wirtschaftskammer habe einen Zehn-Punkte-Plan ausgearbeitet. Angesetzt werde schon in Kindergärten und Volksschulen, wo die MINT-Fächer stärker in den Mittelpunkt der Ausbildung gerückt werden sollen. Es sollen auch Rollenklischees aufgebrochen werden, um mehr Frauen in die Technik zu bringen. Digitales Lernen als verpflichtender Bestandteil des Unterrichts in allen Gegenständen spiele laut Gfrerer für die Zukunft eine zusätzliche Rolle.

KH MINT Messe

Ziel: Fachpersonal für Wirtschaftsstandort ansprechen

Von den beispielsweise rund 240 HTL-Absolventinnen und Absolventen pro Jahr gehen rund hundert an Universitäten, nur 40 davon bleiben in Kärnten. Daher setzt man auch am Lakeside Park bei den Jüngsten an, um sie im Land zu halten, sagt Geschäftsführer Bernhard Lamprecht: „Es ist uns wichtig, gemeinsam mit den Unternehmen im Lakesidepark Projekte wie die MINT-Messe zu unterstützen. Wir können die Arbeitskräfte von morgen in diese Bereiche einführen, um für den Wirtschaftsstandort Kärnten entsprechendes Fachpersonal zu haben.“

Forschen und Entdecken als Grundlage

Auch an den Kärntner Schulen habe man erkannt, dass die MINT-Fächer für die Kinder die Zukunft bedeuten, sagt Martin Krenn, der Organisator der MINT-Messe: „Wir wollen die Begeisterung der Kinder aufrechterhalten und sie ins forschende und entdeckende Lernen lenken.“

Bis 2030 fehlen laut Studien zwar aktuell 2.300 IT-Fachleute in Kärnten – mit engagierten Nachwuchskräften könne man aber zumindest etwas positiver in die Zukunft blicken, hieß es am Montag im Lakesidepark.