Symbolbild Brieftasche Geld Inflation
ORF
ORF
Soziales

Nur 40.000 Anmeldungen für Kärnten Bonus

Bis zum Ende der Frist am 30. April haben rund 40.000 Kärntnerinnen und Kärntner einen Antrag auf den Kärnten-Bonus in der Höhe von 600 Euro zum Teuerungsausgleich gestellt. Gerechnet wurde mit 70.000 Anträgen. Es gebe verschiedene Gründe dafür, dass offenbar viele Anspruchsberechtigte verzichteten, so das Land.

Die 70.000 Anträge seien zwar nur eine Schätzung gewesen, heißt es aus der Sozialabteilung des Landes. Dennoch müsse davon ausgegangen werden, dass nicht alle, die anspruchsberechtigt sind, einen Antrag stellten. Die Teuerung sei mittlerweile im Mittelstand angekommen und so stehen Hilfszahlungen erstmals auch Menschen zu, die bisher noch nie darauf angewiesen waren. Viele von ihnen hätten vermutlich nicht einmal daran gedacht, den Kärnten Bonus zu beantragen, sagt Sozialreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Man müsse auch akzeptieren, „dass es eine Personengruppe gibt, die zustehende Ansprüche nicht annehmen möchte.“

Niederschwelligere Informationsangebote geplant

Es könne aber auch an der Art der Kommunikation gelegen sein, dass weniger Menschen den Kärnten Bonus beantragten, als erwartet, räumte Schaunig ein. Sämtliche Informationen seien zwar über unterschiedliche Medien verbreitet worden. In Zukunft werde man aber noch niederschwelligere Möglichkeiten nützen müssen, um die Menschen zu informieren.

Bei der nächsten Auflage des Kärnten Bonus sei geplant, Informationsmaterialien auch in Bildungseinrichtungen – von der Kleinkindbetreuung bis hin zu Mittelschulen – aufzulegen. „Über die Kinder und Jugendlichen soll so die Information auch in die Familien kommen“, sagte Schaunig. Auch an stark frequentierten Orten seien Flyeraktionen und das Verteilen von Informationsbroschüren geplant: „Wir möchten ganz neue Personengruppen mit den Unterstützungsleistungen ansprechen.“ Wann und in welcher Form die Neuauflage des Kärnten Bonus kommt, müsse noch mit dem Koalitionspartner ÖVP abgestimmt werden, sagt Schaunig.

Der Kärnten Bonus müsse den Betroffenen in Zukunft automatisch überwiesen werden, fordert FPÖ-Chef Erwin Angerer. So dass alle, die Anspruch auf den Teuerungsausgleich haben, diesen auch erhalten. Außerdem fordern die Freiheitlichen eine massive Ausweitung der Anspruchsberechtigten und ein Verdoppelung des Heizkostenzuschusses.