Die Polizei untersuchte den Fundort der Frauenleiche
APA/Gert Eggenberger
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Chronik

Nach 15 Jahren: Mordfall vor Gericht

Ein aufsehenerregender Mordfall wird kommende Woche am Landesgericht Klagenfurt behandelt. Es geht um eine Italienerin, deren Leiche vor 15 Jahren in einem Wald bei Völkermarkt gefunden wurde. Der Täter soll den Mord mit äußerster Brutalität ausgeführt haben. Eine DNA-Spur führte erst im Vorjahr zu einem Marokkaner.

Der 49-jährige Mann soll seit längerer Zeit ein Verhältnis mit der damals gleichaltrigen Italienerin gehabt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Frau vor 15 Jahren vorsätzlich getötet zu haben.

Laut Anklage war es „Overkill“

Er habe ihr in der Nacht auf den 4. Oktober 2008 mehrfach heftig gegen den Kopf geschlagen, sie gewürgt und ihr mehrfach in die Brust und den Kopf geschossen. In der Anklage ist von einem sogenannten „Overkill“ die Rede – ein Hinweis auf hohe Emotionalität und ein Naheverhältnis. Um Spuren zu verwischen, soll der Angeklagte die Leiche danach angezündet haben. Identifiziert wurde die Tote daher erst vier Jahre später, im September 2012.

Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Im Vorjahr schließlich wurde der 49-jährige Marokkaner aufgrund von Spermaspuren an der Leiche zum Verdächtigen, nachdem er wegen Drogendelikten in Italien im Gefängnis landete und seine DNA abgeglichen wurde. Der Marokkaner gab an, dass die Spuren an der Leiche nicht von ihm stammen würden. Er sei im fraglichen Zeitraum in Spanien gewesen. Nun startet der Geschworenenprozess am Landesgericht Klagenfurt, dieser ist für Dienstag und Mittwoch anberaumt.