Die Polizei untersuchte den Fundort der Frauenleiche
APA/Gert Eggenberger
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Chronik

Frauenmord nach 14 Jahren vor Klärung

Ein Frauenmord, der sich vor 14 Jahren in einem Wald bei Völkermarkt zugetragen hat, könnte jetzt vor der Klärung stehen. Der mutmaßliche Täter sitzt in Italien im Gefängnis. Mehrere Spuren zum Mord aus dem Jahr 2008 belasten einen 48 Jahre alten Markokkaner schwer. Er soll die Frau zuerst erschossen und dann verbrannt haben.

Genau vor 14 Jahren – um Mitternacht – wurden die insgesamt vier Schüsse im Stadtwald in Völkermarkt auf die Frau abgefeuert. Die Kugeln trafen die damals in Turin lebende 49-Jährige im Brustbereich und am Kopf. Sie dürfte sofort tot gewesen sein.

Um Spuren zu verwischen übergoss der damals noch unbekannte Täter an jenem 4. Oktober 2008 den Leichnam mit Benzin und zündete ihn an. Ein zufällig vorbeikommender Mountainbiker, der abseits der Wege unterwegs war, machte in der Nähe der Südautobahn schließlich die schreckliche Entdeckung.

Der Fundort der Frauenleiche
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Ermittler untersuchten 2008 den Fundort der Leiche

Frau dank Zahnprothese identifiziert

Weil die Frau bis zur Unkenntlichkeit verbrannt war, dauerte es einige Jahre, ehe die Kriminalpolizei in Kärnten mit internationaler Unterstützung feststellen konnte, um wen es sich bei der Toten handelte. Erst durch Untersuchungen einer Zahnprothese konnte die damals 49-Jährige identifiziert werden. Mehr dazu in Frauenleiche identiziert (kaernten.ORF.at, 5.9.2012)

Ermittelt wurde schon damals in alle Richtungen – ins Rotlichtmilieu, aber auch in Richtung Mafiamord. Außerdem wurde bei der Obduktion festgestellt, dass das Opfer vor den Schüssen vergewaltigt worden sein soll und auch gewürgt wurde.

Ehemaliger Lebenspartner unter Mordverdacht

Erst jetzt führte eine DNA-Spur an der Frauenleiche zu einem mutmaßlichen Täter, bestätigte Tina Frimmel-Hesse, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Klagenfurt. Es handelt sich dabei um den ehemaligen Lebenspartner der Getöteten, den 48 Jahre alten Marokkaner. Dieser sitzt bereits wegen Drogendelikten in einem Gefängnis in Turin in Haft, bestätigte Frimmel-Hesse.

Es gibt außerdem Hinweise, dass Täter und Opfer kurz vor der Bluttat noch gemeinsam mit dem Auto unterwegs gewesen sein sollen. Der Mann stritt bisher alles ab. Laut Staatsanwaltschaft Klagenfurt soll der Verdächtige nach Österreich ausgeliefert werden. Ein dementsprechendes Auslieferungsverfahren ist bereits im Gange.