Politik

Klagenfurt will Call-Option bei Flughafen

SP-Vizebürgermeister und Beteiligungsreferent Philipp Liesnig hat am Mittwoch in einer Aussendung bekannt gegeben, dass er Stadtsenat und Gemeinderat das Ziehen der Call Option vorschlagen werde. Die neue Fluglinie sei nicht gestartet, Löhne seien verzögert ausgezahlt worden, das sei kein seriöser Umgang, so Liesnig.

Am 23. April hätte die erste Maschine der Liliair aus Klagenfurt nach Frankfurt abheben sollen. Mit der neuen Airline wäre ein regelmäßiger Flugverkehr gesichert. Zwei Maschinen hätten ab April 2023 die Ziele Frankfurt, Köln, Bonn und Hamburg anfliegen sollen, so die Präsentation der „Liliair“ im vergangenen Dezember – mehr dazu in Neue Fluglinie Liliair präsentiert . Bisher habe es aber keinen Start gegeben. „Es hat Probleme im Personalbereichen gegeben, verspätet ausgezahlte Gehälter, die Miteigentümer Land und Stadt wurden in wesentliche strategische Entscheidungen nicht eingebunden und so geht man mit Partnern nicht um. Daher muss es auch die entsprechenden Konsequenzen geben. Es ist Zeit für einen Neustart“, so Liesnig.

In nächster Sitzung behandeln

Liesnig beauftragte nun die Fachabteilung, einen entsprechenden Antrag vorzubereiten, der ehestmöglich in einer Sondersitzung bzw. der nächsten regulären Sitzung des Stadtsenates und in weiterer Folge des Gemeinderates behandelt werden solle. Ungeachtet der Beschlussfassung sollen in weiterer Folge sämtliche Eigentümer an einen runden Tisch, so Liesnig.

„Ich stehe für gemeinsame Gespräche mit Lilihill, dem Land Kärnten und der KBV jederzeit zur Verfügung. Es ist auch wichtig, dass wir in dieser Phase, in der man über ein Ziehen der Call-Option nachdenkt oder befindet, professionell miteinander umgeht. Das hat in der Vergangenheit gefehlt“, sagte der Klagenfurter Vizebürgermeister.

Interessen aller müssten sichergestellt sein

Auf die Frage, was denn passieren müsse, damit er von der Call-Option absehe, antwortete Liesnig: „Sie müssten der KBV und der Stadt Klagenfurt ein umfassendes Paket präsentieren, das längerfristig den Betrieb des Flughafens sicherstellt und auch die Interessen, der KBV, von Stadt und Land und auch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährleistet“.

Stadt-ÖVP zieht mit

ÖVP-Stadtparteiobmann Markus Malle sagte in einer Aussendung, man habe sich seit Monaten für das Ziehen der Call-Option ausgesprochen. Noch im Herbst 2022 habe Liesnig mit seiner Unterschrift eine Blanko-Zusage für Baurechte am Flughafen an Lilihill erteilt. Dies sei nur von Martin Gruber und Martin Payer verhindert worden, so ÖVP-Klubobfrau Julia Löschnig. Die ÖVP-Fraktion im Klagenfurter Gemeinderat werde dem Antrag auf Ziehen der Call-Option zustimmen, sobald er eingebracht werde.