Mountainbiker im Wald
ORF
ORF
Chronik

Mehr legale Mountainbike-Trails gefordert

Mit den steigenden Temperaturen kommen auch die Mountainbike-Fahrer wieder in die Gänge. Mittlerweile werden hierzulande mehr Räder als Ski verkauft. Das zeigt sich auch an der steigenden Zahl illegaler Trails, heißt es von der Landwirtschaftskammer. Einziger Ausweg: mehr offiziell genehmigte Radwege.

Für Hans Mikl, dem Direktor der Landwirtschaftskammer, ist klar: Es könne nur ein Miteinander geben zwischen Grundstücksbesitzern, Mountainbikefahrern, Gemeinden und Tourismusverbänden. Es brauche mehr legale Rad-Wege, aber auch mehr Respekt vor dem Eigentum der Waldbesitzer. Denn eine Besitzstörungsklare sei der letzte Ausweg, vorausgesetzt der angehaltene Radfahrer gibt seine Identität bekannt, so Mikl. Dass er das in vielen Fällen nicht mache, zeige die Praxis.

Mehr legale Mountainbike-Trails gefordert

„Mit dem Problem, dass mehr Räder und mehr E-Bikes gekauft werden, kann jeder weit hinauffahren und das Hinunterfahren ist dann für die Leute ein Spaß und sie halten sich nicht mehr an die Wege und fahren querfeldein. Das ist natürlich ein riesen Problem für uns Grundbesitzer“. Ebenso sei es ein Problem für die Jagd, weil das Wild zu allen Tages- und Nachtzeiten beunruhigt werde, so Mikl.

Wrolich: Mountainbiker aus Kriminal bekommen

Die Landwirtschaftskammer fordert deshalb, Räder zu kennzeichnen, um auf die Identität des Fahrers zu kommen. Dazu müsse es aber erst gar nicht kommen, so Peter Wrolich, der Radkoordinator der Kärnten Werbung. 3.600 Kilometer Mountainbike-Strecken würden in Kärnten ja schon zur Verfügung stehen, von Villach, dem Faaker See bis nach Bad Kleinkirchheim, im Zentralraum Klagenfurt sei bisher allerdings noch nichts passiert. „Genau das ist unsere gemeinsame Aufgabe, dass wir den Mountainbiker aus dem Kriminal herausbekommen. Derzeit ist er zum Großteil illegal unterwegs, vor allem im Zentralraum Villach und Klagenfurt. Das soll sich ändern.“

Mountainbiker im Wald
ORF

Vorteile für Grundstückseigentümer

Es könne sich aber nur ändern, wenn der Mountainbiker eine gravierende Rolle spiele und sich dann auf den legalisierten Trails aufhalte. Auch der Grundstückseigentümer müsse eine Rolle spielen: „Immerhin ist es sein Grund, den wir als Mountainbiker befahren wollen. Es liegt eher auch beim Grundstückseigentümer, dass er diese gewissen Säulen der Legalisierung vielleicht nicht kennt, die ihm aber zu Gute kommen“, so Wrolich.

Dazu zähle, dass er enthaftet wird, sprich die Haftung gehe vom Grundstückseigentümer auf den Vertragspartner, also die Gemeinde oder den Tourismusverband über. „Es gibt auch eine Versicherung des Landes, die gratis zur Verfügung gestellt wird oder es gibt eine Beschilderung. All diese Sachen werden gefördert“, so Wrolich. Und auch oberhalb der Baumgrenze müssten Wege erschlossen werden, da immer mehr E-Bike-Fahrer bis weit hinauf kommen können. Forstwege oder Privatwege sind auch dort oben nicht zu befahren. Und was oben als auch unten im Tal gilt: Räder über Schranken zu heben und dann weiterzufahren, sei ebenfalls illegal.