Lorenz Weber muss bereits um 5.00 Uhr aufstehen, um mit dem Bus vom Bahnhof St. Paul im Lavanttal nach Klagenfurt zu fahren. Es ist die einzige Alternative, seitdem der Zug nicht mehr fährt. „Auch in Klagenfurt muss ich eine halbe Stunde mehr warten, weil kein Bus zu der Zeit zu meiner Arbeit fährt. Das ist im Endeffekt eine Stunde mehr, täglich“, so Weber.
Schienenersatzverkehr im Lavanttal
Am ersten Tag nach den Osterferien ist vor allem auch für die Schülerinnen und Schüler alles neu. Das Angebot der Busse ist aber groß, manche feilen aber noch an der Feinabstimmung, um rechtzeitig vor Schulbeginn in Klagenfurt zu sein. Wenn man den Anschlussbus verpasse, komme man teilweise bis zu 20 Minuten zu spät, sagte etwa Christin Werkl aus Kühnsdorf.
Unterschiedliche Auslastung
Nach fast eineinhalb Stunden Fahrzeit von Wolfsberg aus, ist Endstation in Klagenfurt. Man könne zwischen verschiedenen Zügen wählen. Es gibt einen schnelleren Zug um 6.00 Uhr, oder Züge, mit mehreren Haltestellen dazwischen.
Weil die Auslastung sehr unterschiedlich sei, müsse man sich oft mit Stehplätzen am Gang zufriedengeben. „Das wird im Sommer wahrscheinlich besser sein, wenn die Schüler nicht fahren“, sagte Martin Mochar aus Bleiburg. Für Hein Toplitsch passe alles, er habe sogar befürchtet, dass es noch weniger Platz gebe.
ÖBB: „Über 70 Fahrten am Tag“
Der Schienenersatzverkehr zwischen Wolfsberg und Klagenfurt, sei der größte bisher in Österreich, mit einer mehrmonatigen Vorlaufzeit für die Planung. In der Früh gebe es bis zu drei Busse pro Kurs und so komme man auf über 70 Fahrten am Tag, mit über 22 Bussen sagte Reinhard Wallner, Regionalmanager der ÖBB. Das sei eine Herausforderung, von der Planung bis zur Umsetzung.
20 zusätzliche Busfahrer aus Zagreb
Fast eine Million Kilometer legen die Busse bis Dezember auf ihren Fahrten zwischen Wolfsberg und Klagenfurt zurück. Ohne zusätzliches Personal wäre das nicht vorstellbar. „Es ist den Kollegen des Postbusses zu verdanken, dass wir Kollegen aus Zagreb organisiert haben“, sagte Wallner. Nur mit diesen 20 zusätzlichen Kollegen, die Ortseinschulungen und teilweise auch Sprachschulungen bekamen, schaffe man es das alles abzuwickeln, sagte der ÖBB Regionalmanager.
Der Schienenersatzverkehr dauert bis Dezember, dann fahren die Regionalzüge auch wieder, der schnellste ist dann in 40 Minuten von Klagenfurt in Wolfsberg.