Luftaufnahme Koralmbahn
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Verkehr

Private interessieren sich für Koralmbahn

Am Montag beginnt die endgültige Fertigstellung der Koralmbahn auf Kärntner Seite. Die Schnellzüge zwischen Graz und Klagenfurt werden dann ab Ende Dezember 2025 fahren. Und schon jetzt zeigt sich: Es interessieren sich auch private Personenverkehrsunternehmen für die attraktive Verbindung zwischen den Landeshauptstädten der Steiermark und Kärntens.

Ab Ende 2025 dürften nicht nur die ÖBB mit ihren Railjet- und Intercity-Garnituren zwischen Graz und Klagenfurt unterwegs sein, sondern auch private Eisenbahnunternehmen. Es soll dem Vernehmen nach schon mehrere Interessenten geben, auch aus dem Ausland, etwa aus Tschechien. Von Prag fährt ein privater Personenverkehrsanbieter bereits zum Wiener Flughafen. Auch die Westbahn kommt als Anbieter auf der Koralmstrecke infrage. Ob sich auch die Steiermarkbahn für eine Schnellzugverbindung von Graz nach Klagenfurt interessiert, ist noch unklar.

Mehrere Anbieter, günstigere Tickets

Da sehr viele Fahrgäste erwartet werden, dürfte das Interesse der Privaten groß sein. Mehrere Anbieter könnten auch ein Vorteil für die Reisenden sein, da mehr Konkurrenz auch den Ticketpreis drücken dürfte. Und es würde noch mehr Verbindungen zwischen der steirischen und der Kärntner Landeshauptstadt geben, mit relativ kurzen Takten.

Damit könnte es aber auch auf dem Klagenfurter Hauptbahnhof mit seinen fünf Bahnsteigen eng werden. Denn zu den Koralmbahn-Zügen, den Zügen aus Salzburg und den Regionalzügen kommen dann noch zusätzlich schnelle Anschlussverbindungen aus Friesach und St. Veit, die zu den Stoßzeiten fast alle gleichzeitig in Klagenfurt ankommen.

Auswirkungen auf Güterverkehr

Das vermutlich hohe Personenverkehrsaufkommen auf der Koralmbahn-Strecke hat aber auch erhebliche Auswirkungen auf den Güterverkehr. Für diesen dürfte auf der künftigen Hochleistungsstrecke nur wenig Platz sein. Denn ein Gleis benötigt zwischen dem Lavanttal und Klagenfurt der Regionalverkehr, das andere der Schnellzugverkehr.

Auch kann ein Güterzug nur maximal 100 km/h fahren. Er braucht damit zweieinhalbmal länger durch den Koralmtunnel als ein Schnellzug, der aber nicht am Güterzug vorbeifahren kann. Der Güterverkehr wird tagsüber wohl weiterhin zum Großteil von Bruck an der Mur über den Neumarkter Sattel, Friesach und St. Veit nach Klagenfurt rollen.