Ab Ende 2025 erreicht dauert die Fahrt von St. Paul nach Klagenfurt nur mehr 22 Minuten, nach Graz dauert dann die Fahrt 23 Minuten. St. Paul mit derzeit 3.000 Einwohnern wird als Wohnort für Pendler zunehmend interessant, St. Paul könnte zu einem Vorort von Graz und Klagenfurt werden.

Ballungsgebiet mit insgesamt 1,1 Millionen Menschen
Denn der Lavanttaler Ort liegt genau in der Mitte eines Ballungsgebietes mit 1,1 Millionen Menschen, das werde vieles verändern, sagte Bürgermeister Stefan Salzmann (SPÖ): „Wir rechnen mit einem Zuzug. Wir rechnen damit, dass St. Paul zu einer Verkehrsdrehscheibe in der Region wird und wir rechnen damit, dass die gesamte Region aufblüht. Wir bereiten uns vor und richten uns auf 5.000 Einwohner ein. Dabei wollen wir auf den Flächenverbrauch achten.“

Schon jetzt steigt die Nachfrage nach Immobilien, Grundstücken und Umwidmungen, so der Bürgermeister. Bauträger und Private fragen schon jetzt laufend nach Immobilien und Grundstücken, andere hoffen auf Umwidmungen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis in St. Paul sei mit 80 Euro um 30 Prozent höher als noch vor fünf Jahren.
Leistbares Wohnen soll forciert werden
Für Bauträger hat Salzmann aber eine Botschaft: „Bei Baulandmodellen ist das Ziel, leistbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Deshalb setzen wir Preisobergrenzen und zusätzlich eine Bebauungsverpflichtung, damit das Bauland nicht gehortet werden kann. Das geht nur bei Neuwidmungen. Bei Widmungen aus den 1980er und 90er Jahren ist das nicht mehr möglich.“

Der Gemeindechef versucht, die Zersiedelung zu bremsen. Neue, leistbare Wohnungen sollen auf dem Fuchssteiner Acker in Bahnhofsnähe gebaut werden. Zuerst muss aber ein Rückhaltebecken für den Hochwasserschutz gebaut werden. Das vier Millionen Euro Projekt ist beim Land eingereicht: „Es soll eine Quartiersbildung wie in Harbach in Klagenfurt stattfinden." Entwickelt werden soll ein zentraler Knotenpunkt mit Kinderbetreuung, einem Cafe und guter Verkehrsanbindung.“ Es soll ein neuer Ortsteil entstehen. Vorausgesetzt, der größte Grundbesitzer in der Gemeinde, das Stift St. Paul, stimmt zu.

Kritiker hingegen fürchten, St. Paul könnte zu einem Schlafort für Pendler werden: „Natürlich bringt jeder zusätzliche Bewohner zusätzliche Einnahmen für das Gemeindebudget. Mit den Arbeitsplätzen wird es auch besser werden. Wir hoffen, dass durch die dichtere Bebauung unsere Infrastruktur- kosten geringer werden.“
Technologiepark soll für neue Arbeitsplätze sorgen
Das Ortsentwicklungskonzept wird derzeit überarbeitet. Es sind auch Flächen am Gelände des alten Bahnhofs für einen Technologiepark in Kooperation mit dem Land vorgesehen. Damit würden auch neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.
Sankt Paul und Koralmbahn
Investitionen und Erträge würde sich St. Paul mit den anderen Gemeinden im Bezirk teilen: „Das haben wir mit allen neun Gemeinderäten im Bezirk beschlossen. Es gibt für diesen Park erstmals einen interkontinentalen Aufteilungs-Schlüssel, was sehr fair ist. Weil dementsprechend wie investiert wird kommen die Ertragsanteile beziehungsweise die Kommunalsteuer heraus.“ Es würden dann alle an einem Strang ziehen, so Salzmann.
Geforscht werden soll im Technologiepark auch an CO2-neutraler Produktion. Noch ist das Zukunftsmusik, aber die Pläne könnten mit der Koralmbahn rasch Fahrt aufnehmen.