Dinosaurierskelett
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Umwelt

Klimaveränderungen im Wandel der Zeit

Dürre- und Hitzeperioden nehmen zu, Hochwasser, Stürme und Überschwemmungen richten Verwüstungen an. Der Klimawandel wird weltweit mehr und mehr sichtbar. Menschen, Tiere und Pflanzen sind betroffen. Derzeit befindet sich die Erde in einer Warmphase einer Eiszeit.

Seit es die Erde gibt veränderte sich das Klima immer wieder, so Claudia Dojen, Leiterin der Abteilung Erdwissenschaften am kärnten.museum: „Aktuell befinden wir uns in einer Warmzeit. Eine Warmzeit bezeichnet eine Phase innerhalb eines Eiszeitalters.“ Eiszeiten werden in Warmzeiten und Kaltzeiten unterschieden, die sich abwechseln. Das Gegenteil einer Eiszeit wäre ein Warmklima.

„Eine Eiszeit definiert sich grundsätzlich darüber, dass mindestens einer der Pole mit Eiskappen bedeckt ist. Nord- und Südpol sind von Eisschilden bedeckt, also ganz klar ein Eiszeitalter, aber eine wärmere Phase, in der sich die Gletscher nicht über alle Hochgebirge bewegen sondern die Kontinente selbst großteils eisfrei sind“, so Dojen.

Geografischer Südpol
Geografischer Südpol

Deutlich merkbare Veränderung

Anhand der Temperaturen aller Wetterstationen auf der Erde wird der Durchschnitt ermittelt, er beträgt derzeit 15,1 Grad. Der Referenzwert des Weltklimas stammt aus den Jahren 1951 bis 1980 und beträgt 14 Grad. Laut Weltklimarat kann derzeit ein durchschnittlicher Temperaturanstieg von 1,1 Grad auf der Erde verzeichnet werden: „Natürlich gibt es eine Klimaänderung. Jeder, der über 50 ist und an seine Kindheit denkt, merkt das. Es ist deutlich, dass sich etwas ändert. Die Frage ist wie schnell und in welche Richtung.“

Vorwiegend gab es Warmklimaperioden

Solange die Weltdurchschnittstemperatur noch unter 18 Grad liegt, befindet sich die Erde in einer Warmzeit innerhalb der Eiszeit. Die Erde ist 4,6 Milliarden Jahre alt, vier Fünftel dieser Zeit seien in einem Warmklima gelegen, so Dojen, also über 18 Grad ohne Vereisung auf den Polen. Nur zu 20 Prozent habe es Eiszeiten gegeben.

Zu dieser Zeit war der Mensch natürlich noch nicht auf der Erde: „Bei 2,2 Milliarden Jahren können wir beweisen, dass es Bakterien gab. Wahrscheinlich gab es sie schon früher. Der heutige Mensch tritt erst mit 200.000 Jahren an, erst am Ende dieser Zeit.“

Vereiste Beaufortsee Nordpolregion
Wikipedia/Harley D. Nygren
Vereiste Beaufortsee in der Nordpolregion

Neandertaler lebten in der Kälte

Vor ca. 110.000 Jahren begann eine Kaltzeit, sagte Dojen: „Wir haben Neandertaler in Kärnten, die damals in den vereisten Gebieten gelebt haben, am Rande der Gletscher. Es gab hier Rastplätze in Höhlen. Das war die Würmeiszeit, sie begann vor 110.000 Jahren, hatte ihren Höhepunkt vor 25.000 Jahren und endete vor ca. 10.000 bis 12.000 Jahren.“ Je länger man zurückgehe, desto ungenauer werde es, so Dojen.

Urwald am Amazonas
Kerstin Plaß
Zu Zeiten der Dinos war es sehr warm und feucht

Veränderung der Strömungen

Das letzte Warmklima lag im Erdmittelalter, im Mesozoikum, zur Zeit der Dinosaurier. Der Beginn war vor ca. 250 Millionen Jahren: „Damals hatten wir Jahresdurchschnittstemperaturen von bis zu 28 Grad. Also fast doppelt soviel wie heute und 200 Millionen Jahre lange keine Vereisung auf den Polen.“ Danach sei es langsam kühler geworden. Vor ca. 34 Millionen Jahre habe es 18 Grad gehabt, am Südpol begann sich Eis zu bilden. „Erst vor fünf Millionen Jahren begann sich die Landenge bei Panama zu schließen. Dadurch veränderten sich die Strömungen, mehr Feuchtigkeit kam in die Arktis und wurde zu Gletschereis. Seit 2,5 Millionen Jahren ist auch der Nordpol vereist.“

Lage der Erde zur Sonne entscheidend

Dass es auf der Erde kälter wird und es zur Vereisung der Pole kommt, dazu tragen mehrere Faktoren bei: „Die Umlaufbahn der Erde um die Sonne, die ist elliptisch, aber nie gleich. Das heißt, mal ist sie länger, mal kürzer. Dadurch verändert sich der Abstand zur Sonne.“

Außerdem ist die Erdachse nicht gerade, sondern ein wenig gekippt: „Ja nachdem, wo sie steht ist eine Halbkugel weiter weg von der Sonne, sie trudelt auch noch. Wir haben also verschiedenen Elemente, die dazu führen, dass die Sonneneinstrahlung weniger und es kühler wird.“ Die Zyklen Warmklima und Eiszeit mit ihren Warm- und Kaltzeiten verlaufen unregelmäßig.

Menschlicher Einfluss auf Klima

Die derzeitige Warmzeit begann vor ca. 12.000 Jahren, so Erdwissenschaftlerin Dojen: „Die Frage ist, wie lange wird sie dauern. Da es nach Zyklen geht nehmen manche Forscher an, dass sie noch 50.000 Jahre dauert. Durch den Einfluss des Menschen könnte sie aber 100.000 Jahre dauern.“ Die Frage sei dann auch, komme es überhaupt noch einmal zu einer Kaltzeit. Das heißt, die derzeitige Warmzeit könnte eventuell sogar in ein Warmklima münden.