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Umwelt

Plastik: Mehr Arbeit für die Müllabfuhr

Weniger Restmüll lautet das Ziel, nicht nur, weil es die EU vorgibt: Seit 1. Jänner werden Leicht- und Metallverpackungen gemeinsam im gelben Sack oder in der gelben Tonne gesammelt. Das bedeutet mehr Aufwand für die Müllabfuhren, die ihre Takte verkürzen musste.

Gerald Glantschnig ist seit zehn Jahren bei den Saubermachern in Villach beschäftigt. Noch länger ist Wolfgang Schlager bei der Müllabfuhr, seit 22 Jahren. Als dritter Mann mit an Bord ist Dennis Stichauner. Auch für ihn gibt es jetzt mehr zu tun. Die Tonnen werden einfach schneller voll, weil nun auch Metallverpackungen in den gelben Säcken und Tonnen gesammelt werden. Die Anzahl der Fahrten wuchs damit deutlich an.

Müllabfuhr
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Müllabfuhren müssen ihre Intervalle verkürzen

Mehr Disziplin bei Mülltrennung wünschenswert

Mehr Disziplin beim Mülltrennen würden sie sich trotzdem manchmal wünschen. „Farben zum Beispiel, Lackdosen, gefüllte Spraydosen, damit haben wir immer wieder Probleme. Da gibt es auch erhöhte Brandgefahr, durch die Presse, die wir eingebaut haben. Vor allem Lithium-Batterien, die gehen hoch, wenn sie zerdrückt werden. Einzelne Fahrzeugbrände hat es schon gegeben“, so Schlager.

Plastikmengen nehmen zu

Begehrter Plastikabfall wird in Völkermarkt verarbeitet

Die vielen Tonnen Plastikabfall werden unter anderem im Völkermarkt weiterverarbeitet. Kürzere Intervalle bei der Müllabfuhr bedeuten auch am Stützpunkt mehr Frequenz. Horst Niederbichler von den Saubermachern in Villach: „Wir haben das Ziel, dieses Jahr etwa 4.000 Tonnen mehr an Leichtverpackungen in Kärnten zu sammeln. Jetzt gab es ja eine Umstellungsphase. Mit einem großen Ansturm ist in den Sommermonaten zu rechnen, wo mehr Verpackungen verwendet werden, als jetzt in der Übergangszeit“.

Und Niederbichler ergänzt: „Je mehr gesammelt wird, desto höher ist die Chance und die Möglichkeit, aus dem Material Stoffe auszusortieren, die dann zu neuen Stoffen verarbeitet werden können“.

Neue Halle
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Die neue Halle in Völkermarkt

Aus 35.000 Tonnen Plastikmüll werden Flaschen

35.000 Tonnen Plastik aus den Sortierbetrieben werden bei der Firma Steinbeis Polyvert in Völkermarkt weiterverarbeitet – und zwar zu Granulat, aus dem dann auch Flaschen produziert werden. Am Freitag wird eine fast zehn Millionen Euro teure Halle offiziell eröffnet, mit der die Kapazität noch einmal deutlich gesteigert werden soll. Mit Andre Aßmann ist in Völkermarkt jemand federführend dabei, der schon in Hongkong eine der weltweit größten Abfallverbrennungsanlagen mit aufgebaut hat.

"Wir beziehen etwa 30 Prozent aus Österreich aus den Sammelsystemen. Der Rest kommt aus aller Welt. Das ist ganz normal, Österreich hat als kleines Land noch nicht so eine Kapazität an Sammelmenge, um Anlagen wie diese betreiben zu können, so der Geschäftsführer der Steinbeis Polyvert GmbH.

Ganz ohne menschliches Zutun funktioniert es nicht

Vorort gebe es keine Handsortierer mehr, die Sortierung werde gänzlich durch Maschinen erledigt. Am Standort gibt es aber natürlich auch menschliche Mitarbeiter, 130 sind beschäftigt, im Dreischichtbetrieb, auch an den Wochenenden, um die Plastikmengen bewältigen zu können.