Zwei Wölfe
KENA BETANCUR / AFP / picturedesk.com
KENA BETANCUR / AFP / picturedesk.com
Chronik

Zweites Wolfsrudel von Experten bestätigt

Vermutet wurde es schon länger, nun ist es auch bestätigt: Kärnten hat ein zweites Wolfsrudel. In der Kreuzeckgruppe im Mölltal wurden zwei Jungtiere eines weiteren Wolfspärchens nachgewiesen. Indizien für ein weiteres Rudel gibt es auch im Gailtal, wo bei Nölbling im vergangenen Jahr 28 Schafe gerissen wurden.

Die jüngsten Analysen der DNA-Proben geben immer mehr Aufschluss über die Verbreitung des Wolfes in Kärnten. So konnte zuletzt etwa ein zweites Rudel in der Kreuzeckgruppe nachgewiesen werden. Gezogen wurden die entscheidenden DNA-Proben vom Kot der Tiere, in der Jägersprache auch Losung genannt, die gefunden wurde, sagte der Wolfsbeauftragte des Landes, Roman Kirnbauer. Die Auswertung hat gezeigt, dass es sich um zwei Jungtiere handelt, deren Eltern bereits 2021 im Oberen Mölltal beziehungsweise in der Kreuzeckgruppe nachgewiesen werden konnten.

Jungtiere dürften bereits zehn Monate alt sein

In weiterer Folge konnten die DNA-Spuren der zwei Jungtiere dann auch an Nutztierrissen nachgewiesen werden. Die Jungtiere dürften bereits mehr als zehn Monate alt sein: „Nachdem wir im Jahr 2021 die Elterntiere nachgewiesen hatten und 2022 Jungtiere nachweisen konnten, gehen wir davon aus, dass die jetzt im April oder Mai knapp ein Jahr alt sind.“

Auch im Gailtal gibt es nach der Untersuchung der 28 Schafsrisse in Nölbling Hinweise auf ein weiteres Rudel. Es gebe Indizien, dass zumindest drei verschiedene Wölfe beteiligt waren. Ob diese mit den nachgewiesenen Wölfen verwandt sind, müsse noch analysiert werden, so Kirnbauer.

Experten verblüfft über schnelle Rudelbildung

Die Rudelbildungen sind keine Überraschung für Wolfsexpertinnen und -experten. Allerdings: „Dass es so schnell geht, hat doch jeden verblüfft.“ Seit Inkrafttretens der Wolfsverordnung wurden bisher zwei Wölfe in Kärnten erlegt, aktuell dürfen vier Wölfe in vier Bezirken in Oberkärnten bejagt werden.