Pfotenabdrücke im Schnee
Ernst Allesch
Ernst Allesch
Chronik

Wolf riss Muffelschaf in Siedlungsnähe

In Deutsch-Griffen haben Jäger in unmittelbarer Nähe von Siedlungsgebiet Überreste eines Muffelschafes entdeckt. Laut einem Sachverständigen deuten die Spuren auf einen Wolfsriss hin. Auch, wenn es sich hier nicht um ein Schaf aus einer Koppel handelt, macht den Jägern die Nähe zu Wohnhäusern Sorgen.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag dürfte das Muffelschaf gerissen worden sein. Ernst Allesch, Obmann der zuständigen Jagdgesellschaft Deutsch-Griffen sagte, er sei vom Jagdleiter verständig worden, dass es einen Riss gegeben habe, es sei auch nicht der erste eines Muffelschafs. Diesmal habe es ein Lamm getroffen: „Am Nachmittag haben wir den Riss mit einem Sachverständigen begutachtet und DNA-Proben genommen. Das Ergebnis steht noch aus, mit größter Wahrscheinlichkeit waren an diesem Riss zwei Wölfe beteiligt.“

Spuren des gerissenen Lamms
Ernst Allesch
Stelle des Wolfsrisses

Es sei noch ein weiteres Tier in derselben Nacht durchgezogen, so Allesch. Man frage sich, ob es ein Rudel im Gebiet gebe. Sorge bereitet Allesch die Nähe zum Wohngebiet, die Bevölkerung sei besorgt. Der Abstand der Wölfe zu den Häusern betrage nicht mehr als zehn Meter, „das ist schon sehr bedenklich“.

Beobachtungen dem Land gemeldet

In dem Fall kann die die neue Wolfsverordnung greifen, die am Sonntag in Kraft trat. Demnach können Wölfe künftig von allen Personen vergrämt – also verscheucht werden. Bisher war das Jägern und Grundeigentümern vorbehalten. Sichtungen und Vergrämungen sind über die Webseite der Kärntner Jägerschaft zu melden, was im Falle von Deutsch-Griffen bereits geschah, so Allesch: „Wir haben unsere Beobachtungen der Kärntner Jägerschaft gemeldet, es hat zwei Vergrämungsmeldungen gegeben.“

Man warte nun, bis der Fall auch von Seiten des Landes geprüft sei. Aktuell dürfen laut Wolfsverordnung vier Tiere entnommen werden, in den Bezirken Spittal, Hermagor, Villach-Land und im Unterkärntner Raum.

Büro Gruber sieht Abschussmöglichkeit gegeben

Aus dem Büro des zuständigen Referenten Martin Gruber (ÖVP) hieß es in einer Aussendung, dass sich der aktuelle Rissvorfall „noch in Prüfung durch Sachverständige des Landes“ befinde. Aufgrund der bereits zuvor gemeldeten Wolfssichtungen und Vergrämungsschritte, die im Siedlungsgebiet durchgeführt wurden, bestehe aber „seit heute bereits eine Abschussmöglichkeit laut Kärntner Wolfsverordnung für einen Risikowolf im Gemeindegebiet von Deutsch-Griffen und Gnesau (zehn Kilometer Radius vom Ort der Vergrämung)“. Die Jagdausübungsberechtigten seien darüber bereits schriftlich informiert worden, hieß es.