Rauchmelder auf Decke
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Rauchwarnmelder-Tausch steht an

Seit zehn Jahren sind Rauchwarnmelder in Wohnungen Pflicht und retten Leben. Nun müssen viele Geräte ausgetauscht werden, weil die eingebauten Batterien leer werden. Eine Herkulesaufgabe, weil tausende Geräte getauscht werden müssen.

Die verbauten und damit nicht auswechselbaren Batterie werden nach zehn Jahren leer. Alleine der Kärntner Landeswohnbau besitzt 17.000 Wohnungen. Das bedeutet, dass rund 70.000 Rauchwarnmelder ausgetauscht werden müssen und zwar auf Kosten des Vermieters. Mario Schwagerle und ein Mitabeiter waren im Haus Ferdinand Seelandstrasse 2 in Klagenfurt im Einsatz. 60 Parteien leben in diesem Haus. Etliche hatten schon ein Erlebnis mit ihren Rauchwarnmeldern.

Mieterin: „Wichtig auch wenn man nicht zu Hause ist“

Mieterin Sandra Gellen: „Wenn man einmal etwas verbrutzelt hat, dann ist schon einmal der Rauchwarnmelder im Büro angegangen. Es ist ziemlich wichtig, weil man etwas übersehen kann, und auch wenn man nicht zu Hause ist – etwa Kerzen brennen gelassen hat.“

Im Minuten-Takt werden die Melder ausgetauscht. Dann geht es zur nächsten Wohnung. Die abmontierten Geräte werden fachgerecht entsorgt, sagt Mario Schwagerle, der die Rauchwarnmelder tauscht: „Wir haben hier das Metall und die Batterieplatine, sowie Kunststoff weiß und Kunststoff schwarz.“

16.700 Wohnungen in den nächsten Wochen am Plan

16.700 Wohnungen fehlen noch, sie werden in den nächsten Wochen besucht. Jeder Tausch wird elektronisch dokumentiert. Die jährliche Funktionskontrolle und die Reinigung müssen die Mieter übernehmen. Mieter Gerald Sauter: „Das wird sowieso regelmäßig gemacht – Wohnung sowieso, dann wird der Rauchmelder mit abgesaugt. Man sieht ja die Schlitze, überall dort kommt Staub hinein und muss gereinigt werden.“

Rauchmelder wird ausgetauscht
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16.700 Rauchwarnmelder werden in den nächsten Wochen getauscht

Manche haben Angst vor Fehlarmen. Einige Mieter gehen merkwürdig mit ihren Meldern um. Schwagerle: „Wenn der Rauchmelder einmal losgegangen ist, haben manche derart Angst davor, dass das wieder passiert, und die Feuerwehr dann in die Wohnung einsteigt und die Tür aufbricht.“ Es gäbe deshalb auch Leute, die den Rauchmelder mit Absicht zerstören würden.

Nur jeder Fünfte Alarm ist Fehlalarm

Bei der Brandverhütung ist klar, dass die Melder Lebensretter sind. 500 Mal im Jahr wird die Feuerwehr wegen eines Alarms gerufen, nur jeder Fünfte Alarm ist ein Fehlararm. Michael Schneider von der Brandverhütungsstelle des Feuerwehrverbandes: „Rauchwarnmelder haben die Eigenschaft, einen Brandrauch schon in einem sehr frühen Stadium erkennen zu können. Der primäre Nutzen ist aber der, dass die Personen einer Wohnung selbst alarmiert werden und sich selbst retten können.“

Die Rauchwarnmelder-Wechsler werden noch mehrere Wochen unterwegs sein. In Privatwohnungen und privaten Häusern sind für funktionierende Melder die Eigentümer selbst verantwortlich. In den vergangenen Tagen kamen in Kärnten drei Menschen bei Wohnungsbränden ums Leben. In zwei Fällen könnten rettende Rauchwarnmelder gefehlt haben.